INTERNET WORLD Logo Abo
Trend & Innovation Marketing

Andere Wachstumsmärkte, andere Internetgewohnheiten Wo stehen Facebook & Co. eigentlich in China?

Auf eine Reise zu den Wachstumsmärkten Russland und China lud Dominik Johnson, Executive Manager Global Performance Alliance bei der Augsburger Agentur für Performance Marketing Explido, am zweiten Tag der Dmexco ein. Er erklärte, warum Google, Facebook & Co. in den Boom-Ländern nur ein Nischendasein fristen - und verkündete einen neuen Deal.

"Inspiriert von Kulturen - Arbeiten über digitale Grenzen hinaus", lautete das Motto des Vortrags, den Dominik Johnson auf der Dmexco 2012 hielt. Welches Ausmaß die weltweite Digitalisierung des Alltags bereits erreicht hat, illustrierte Johnson gleich zu Beginn an einem interessanten Vergleich: 4,2 Milliarden Zahnbürsten seien im letzten Jahr verkauft worden - demgegenüber stehen 4,8 Milliarden Smartphones auf dem Markt. Allerdings gebe es weltweit signifikante Unterschiede bei der Nutzung des Internets. Die Bedeutung von Internetgiganten wie Google und Facebook relativiere sich, wenn man die Wachstumsmärkte China und Russland betrachte.

Russland ist aus Sicht des Internet-Markts die Nummer eins in Europa und steht weltweit immerhin auf Rang sechs: "Da spielt Deutschland gar keine Rolle mehr", sagte Johnson. Die größte Suchmaschine in Russland ist Yandex, mit einem Anteil von 56 Prozent. Weit dahinter liegt Google mit einem Anteil von 31 Prozent, Rang drei nimmt der russische E-Mail-Marketing-Anbieter @mail.ru ein (8 Prozent). Und auch die Social-Media-Landschaft dominiert ein russischer Anbieter: Das größte soziale Netzwerk ist Vkontakte mit 75 Millionen Nutzern, Facebook komme erst an dritter Stelle mit sieben bis neun Millionen Nutzern, so Johnson.

In China ist "Google" ein Zungenbrecher

In China ist die Bedeutung der westlichen Internetgiganten noch geringer. Hier führt die Suchmaschine Baidu mit einem Anteil von 77 Prozent. Google liegt mit lediglich 18 Prozent auf Platz zwei. Suchanfragen über Google würden in China wesentlich länger dauern. Neben der politischen Situation spiele auch die Tatsache, dass kein Chinese "Google" aussprechen könne, eine Rolle für die Schwäche der Suchmaschine, führte Johnson aus: "Das ist ein Zungenbrecher für Chinesen, vergleichbar mit dem bayerischen ,Oachkatzalschwoaf'." Drittgrößte Suchmaschine in China ist Sogou, mit einem Anteil von drei Prozent. Es werde aber erwartet, dass Sogou in den nächsten Jahren Google überholen wird: Würden zwei chinesische Suchmaschinen den Markt anführen, wäre das Yin Yang Prinzip wieder hergestellt.

"Wo stehen Twitter, Facebook & Co. eigentlich in China?", fragte Johnson - und gab die Antwort gleich selbst: "Nirgends". Hier heißen die meistgenutzten Netzwerke Renren und Sina Weibo. Social Media sei in China auch ein großes Business-Thema: 83 Prozent der chinesischen Unternehmen würden Soziale Netzwerke nutzen.

Den Schluss seines Vortrags nutzte Dominik Johnson noch für etwas Werbung in eigener Sache und gab eine "wegweisende Kooperation" bekannt, mit der das weltweite Performance-Netzwerk Yamondo sein Engagement auf dem chinesischen Markt forciert: "CharmClick, unsere Yamondo-Partneragentur in Shanghai, ist seit diesem Monat einziger autorisierter Reseller der chinesischen Suchmaschine Baidu für den europäischen Markt. Im Klartext heißt das: Alle Yamondo- und zukünftigen Baidu-Kunden aus Europa können künftig den unangefochtenen Suchmaschinen-Marktführer der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt für ihre Performance-Marketing-Aktivitäten nutzen". Johnson hatte den Deal zusammen mit dem CharmClick-Boss Johnny Zhu verhandelt.

Ihr wollt ein wöchentliches Update zu News aus der Social-Media-Welt?
Social Media Marketing und Social Commerce stehen im Fokus des wöchentlichen Social Media Newsletters, der in Co-Creation mit unserem Schwesterportal Werben und Verkaufen entsteht. Von Facebook über Instagram bis zu Pinterest und TikTok: Social Media Marketer erhalten News zu allen relevanten Kanälen. Jetzt Newsletter kostenlos abonnieren!
Das könnte Sie auch interessieren