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Facebook stellt neue Kommunikationsplattform vor

Facebook stellt neue Kommunikationsplattform vor Ein System für Gespräche auf vielen Kanälen

Facebook will zur zentralen Kommunikationsplattform werden: Am Montagabend stellte Facebook in San Francisco sein neues Nachrichtensystem vor. Es ist kein neuer E-Maildienst, sondern eine Plattform die die Kommunikation über verschiedene Kanäle sammeln und vorab sortieren soll.

"E-Mail ist zu langsam", sagte Mark Zuckerberg am Montagabend auf der Facebook-Pressekonferenz. Das bestehende Nachrichtensystem auf Facebook wird von 350 Millionen Usern genutzt, also nicht von allen. Rund vier Milliarden Nachrichten werden darüber gesendet. Deshalb baut Facebook sein bestehendes Nachrichtensystem aus. "Es ist mehr als nur E-Mail", sagt Zuckerberg und schränkt zudem die hohen Erwartungen ein: "aber es ist kein E-Mail-Killer. Niemand wird dafür seinen Google- oder Yahoo-Account aufgeben."

"Moderne Nachrichtensysteme sollten eher weniger als mehr Features bieten", sagt Zuckerberg. Das neue Nachrichtensystem trägt dem Rechnung. Es integriert E-Mail- Kommunikation, Chats und Textnachrichten in einem System. Damit soll es möglich sein, Nutzern Nachrichten über die verschiedenen Plattformen hinweg zu schicken. Der Kanal soll künftig keine Rolle mehr spielen, denn der Austausch stehe im Mittelpunkt. So ist es möglich, dass ein Nutzer eine E-Mailnachricht an einen anderen User schickt und der diese in seinem Messenger empfängt und direkt darauf reagieren kann. Beim Antworten soll das System den Kanal berücksichtigen, auf dem der vorige Beitrag eingegangen ist. Darüber hinaus könne der Absender aber auch selbst einen bestimmten Kanal für die Kommunikation wählen. Facebook stellt dazu künftig für jeden Nutzer optional eine eigene E-Mailadresse zur Verfügung. Diese ergebe sich aus dem Facebooknutzernamen, erklärte Projektleiter Andrew Bosworth.

 Zweiter Bestandteil des neuen Systems ist eine Konversationshistorie. Alle Beiträge, egal ob E-Mail, Chat oder Textnachricht, zu einem Thema werden dort zusammengefasst. Alle eingehenden Nachrichten landen in der Social Inbox. Darin werden die Gespräche mit den jeweiligen Gesprächspartnern oder ganzen Gruppen zusammengefasst. Darin gibt es neben dem Spam-Ordner zwei weitere Ordner, die die Kommunikation mit wichtigen und weniger wichtigen Kontakten aufteilt und somit übersichtlicher gestalten soll.

Das neue Nachrichtensystem wird erneut die Kritik von Datenschützern heraufbeschwören, denn Facebook erhält damit einen noch weiter reichenden Einblick in die E-Mailkontakte. So werden auch die E-Mailadressen von Gesprächspartnern gespeichert, die bislang kein Mitglied auf Facebook sind, zumindest dann, wenn die Nutzer selbst diesen Gesprächspartner als wichtigen Kontakt deklarieren. Standardmäßig kategorisiert Facebook die bestehenden Kontakte nach ihren Interaktions- und Verbindungslevel auf Facebook. Dafür nutzt der Dienst alle ihm zur Verfügung stehenden Daten. Unterhaltungen mit Korrespondenten, zu denen nur unzureichende Informationen vorhanden sind, werden automatisch in den Ordner mit der niedrigeren Priorität gelegt.

Ein neues Video stellt das neue Nachrichtensystem vor:

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