
Bitkom sieht Social Media als Wertschöpfungsfaktor So nutzen Unternehmen soziale Medien
Knapp die Hälfte der Unternehmen in Deutschland setzt ein. Weitere 15 Prozent haben laut einer für die Gesamtwirtschaft repräsentativen Studie des bereits konkrete Pläne, mit der Nutzung sozialer Medien in Kürze zu beginnen.
Ziel beim Einsatz von Social Media ist für die meisten Unternehmen (82 Prozent) die Steigerung des Bekanntheitsgrades. Aber auch die Gewinnung neuer Kunden und die Pflege von Kundenbeziehungen stehen mit 72 und 68 Prozent hoch im Kurs. Zur Verbesserung des Images müssen soziale Medien ebenfalls herhalten, 42 Prozent der Befragten nutzen Social Media-Aktivitäten mit diesem Ziel. Neue Mitarbeiter wollen dort 23 Prozent gewinnen, 15 Prozent der Unternehmen die Produktentwicklung vorantreiben.
"Soziale Medien sind in vielen Unternehmen fester Bestandteil der internen und externen Kommunikation geworden", sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. "Für den Social-Media-Einsatz werden zunehmend feste Strukturen mit spezialisierten Mitarbeitern und eigenen Budgets geschaffen."
Große machen’s anders als Kleine
Bei der Studie zeigten sich zudem große Unterschiede zwischen größeren und kleineren Unternehmen hinsichtlich der organisatorischen Voraussetzungen für den Einsatz sozialer Medien. 86 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen haben eigene Mitarbeiter, die für die Steuerung der Social Media-Aktivitäten zuständig sind. Dies trifft jedoch nur auf 41 Prozent der mittelständischen Unternehmen zu. Social Media Guidelines, also Richtlinien für die berufliche Nutzung sozialer Medien durch Mitarbeiter, haben 63 Prozent der größeren Unternehmen, aber nur 19 Prozent der kleineren. Auch beim Social Media Monitoring haben die Großen die Nase vorn - 48 Prozent der größeren Firmen betreiben ein Monitoring ihrer Aktivitäten in sozialen Netzwerken, bei den kleineren sind es nur zehn Prozent.
Warum eigentlich nicht?
Von den Unternehmen, die sich vom Social Web fernhalten - immerhin mit 38 Prozent mehr als ein Drittel der Firmen in Deutschland - gaben 62 Prozent an, dass sie über Social Media ihre Zielgruppen nicht erreichen würden. "Dieser Grund erscheint angesichts der weiten Verbreitung sozialer Medien nicht mehr nachvollziehbar", meint Kempf.
45 Prozent meiden soziale Netzwerke, weil sie Bedenken bezüglich des Datenschutzes haben, ein Viertel hält den personellen Aufwand für zu groß und bei 14 Prozent sind finanzielle Gründe hinderlich. Kempf warnt jedoch vor dem Verzicht auf den Einsatz sozialer Medien: "Diskussionen über Marken und Produkte von Unternehmen finden im Social Web ohnehin statt. Wer sich den sozialen Medien verschließt, verzichtet bewusst darauf, Einfluss zu nehmen."
Social Media als Wertschöpfungsfaktor
Aus Sicht des Bitkom zeichnet sich mit der weiteren Verbreitung von Social Media ein Kulturwandel hin zu offeneren Kommunikationsstrukturen ab. Zudem werden soziale Medien zu einem Wertschöpfungsfaktor - z. B. indem Kontakte in sozialen Netzwerken Teil des täglichen Kundenservices werden oder Projekte über die Grenzen von Abteilungen oder Standorten hinweg effizienter realisiert werden können - was jedoch noch nicht alle Unternehmen erkannt hätten, so Kempf
Die Bitkom-Studie "Social Media in deutschen Unternehmen" kann heruntergeladen werden. Für die Untersuchung befragte das Marktforschungsunternehmen techconsult 732 repräsentativ ausgewählte Unternehmen.
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