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Facebook umgeht Googles Sperre

Facebook umgeht Googles Sperre Mail-Kontakte auf Umwegen

Seit Montag kann Facebook nicht mehr direkt auf die Gmail-Adressbücher seiner Nutzer zugreifen. Um das zu erreichen, hat Google die Nutzungsbedingungen seiner Schnittstelle geändert. Nun hat Facebook einen Umweg gefunden, um an die Kontakte zu kommen.

Auf die meisten E-Mail-Accounts kann Facebook über Schnittstellen zugreifen, sofern der Nutzer es gestattet. Google Mail gehört seit Montag nicht mehr dazu, denn die neuen Nutzungsbedingungen verhindern dies. Auf eine passende Antwort müssen die Facebook-Fans jedoch nicht lange warten:

Facebook bittet seine Nutzer darum, ihre Gmail-Kontakte einfach manuell hochzuladen. Wer nicht weiß, wie sich die Kontaktdaten aus Googles Maildienst exportieren lassen, dem gibt Facebook dabei sogar eine Hilfestellung. Dieser Umweg verträgt sich auch mit Googles Bestimmungen. Demnach können die Nutzer natürlich teilweise selbst über ihre Daten bestimmen - der Export gehört dazu.

Neu ist diese Möglichkeit nicht. Schon seit langem bietet Facebook die Möglichkeit die gesammelten Kontakte aus E-Mail-Clients wie Outlook oder Thunderbird zu importieren. Googles Blockade-Haltung dürfte der etwas angestaubten Schnittstelle zu einer neuen Popularität verhelfen.

Eine Reaktion von Google kam prompt, allerdings in unerwarteter Weise. Der Konzern zeigt sich in einer Mitteilung enttäuscht von Facebook. Man hoffte darauf, dass das soziale Netzwerk seinen Nutzern erlauben würde, ihre Kontaktdaten zu exportieren. Schließlich ist das auch die Kernaussage der neuen Nutzungsbedingungen der Schnittstellen. Demnach ist es Internetdiensten nicht mehr erlaubt, die Mailkontakte der Gmail-User für eigene Zwecke zu importieren - außer der Datenaustausch geschieht in beiden Richtungen. Dafür hat der Konzern die Nutzungsbedingungen für seine Importschnittstellen für Kontaktdaten um den Passus: "Wer Daten von Google-Kunden abruft, muss zustimmen, die Daten seiner Kunden ebenfalls zur Verfügung zu stellen" ergänzt.

Die Rivalität zwischen Google und Facebook war im September 2010 auf der dmexco deutlich geworden, als Joanna Shields, bei Facebook Vice President für Europa, Afrika und den Nahen Osten, den Internetkonzern angegriffen hatte.

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