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Aktionäre kritisieren Yahoo-Chefin Mayer

Aktionäre kritisieren Yahoo-Chefin Mayer "Lichtjahre hinter Google"

Auf der Hauptversammlung wurde Yahoo-Chefin Marissa Mayer von ihren Anlegern scharf kritisiert. Der Konkurrent Google sei dem Unternehmen um "Lichtjahre voraus". Doch Mayer wusste sich zu verteidigen.

Seit knapp einem Jahr steht Marissa Mayer an der Spitze des Internetkonzerns Yahoo. Die ehemalige Google-Managerin war im Juli 2012 hochschwanger zu dem damals schwer kriselnden Google-Konkurrenten gewechselt und lenkt seitdem die Geschicke des Unternehmens. Nun haben ihre Anleger die Konzernchefin scharf kritisiert. So sagte ein Aktionär auf der gestrigen Hauptversammlung im kalifornischen Santa Clara, bei der Suche sei Google um "Lichtjahre voraus" und bei Bannerwerbung wachse Facebook viel schneller, berichtet Spiegel Online. Außerdem habe Google sehr viel mehr Entwickler. Wie also könne Mayer bei all der Konkurrenz sicher sein, dass Yahoo weiter wachsen werde?

"Unterschätze niemals die Macht einer kleinen Gruppe", konterte die 38-Jährige. "Yahoo ist das weltgrößte Start-up." Sie berichtete von steigenden Nutzerzahlen vor allem im mobilen Geschäft und versprach "großartige Produkte" für die Zukunft. Aktionäre bemängelten auf der Hauptversammlung auch die Entscheidung, Mitarbeiter aus der Heimarbeit zurück ins Büro zu rufen; das war eine von Mayers ersten Amtshandlungen als Vorstandsvorsitzende bei Yahoo. Auch diesen Schritt verteidigte die Chefin: Manche Produkte könnten nur durch eine teamübergeifende Zusammenarbeit verwirklicht werden.

Das erste Quartal 2013 war bei Yahoo durchwachsen, zwar stieg der Gewinn durch Sparmaßnahmen um 36 Prozent auf 390 Millionen US-Dollar, der Umsatz sank jedoch im Jahresvergleich von 1,2 Milliarden US-Dollar auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit erfüllt das Internetunternehmen zwar die Erwartungen der Börsianer und Branchenkenner, die dieses Ergebnis vorhergesagt hatten, kann aber nicht die Hoffnung auf ein Wiedererstarken erfüllen.

Derzeit ist Yahoo an dem Social-E-Mail-Start-up Xobni interessiert. Zuvor hatte das Internetunternehmen bereits die Blogging-Plattform Tumblr für mehr als eine Milliarde US-Dollar übernommen. Außerdem hat Yahoo Anfang des Monats sein Webmail-Interface überarbeitet und seine Nutzungsbedingungen derart erweitert, dass sie es dem Konzern nun erlauben, E-Mails zu scannen und zu analysieren. 

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