
Studie: Social Media in Unternehmen Datenschutz-Sorge hemmt Nutzung
Immer mehr Unternehmen nutzen inzwischen soziale Netzwerke, aber es gibt noch deutliches Optimierungspotenzial bei der Erfolgsmessung. Das sind die Ergebnisse der Studie "Social Media 2012: Trends in Marketing und Marktforschung". Das beliebteste Netzwerk ist für 74 Prozent der Befragten dabei Facebook, die größte Sorge ist für 37 Prozent der Datenschutz.
Grundsätzlich stehen Unternehmen in Deutschland Facebook, Twitter und Co. positiv gegenüber. Die Zahl derer, die soziale Medien für geschäftliche Zwecke verwenden, ist im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozentpunkte auf 86 Prozent gestiegen. Mehr als der Hälfte der befragten Firmen (69 Prozent) nutzen die Plattformen zudem zu Werbezwecken - im Vergleich zum letzten Jahr eine Steigerung von zehn Prozent.
Neben der Nutzung von Social Media für die Kommunikation und Marketing werden Online-Netzwerke immer häufiger für Marktforschungszwecke eingesetzt. Insgesamt ist die Zahl der Unternehmen, die bereits Erfahrung mit Social Media Research haben, mit 31 Prozent allerdings recht gering.
Nach wie vor sind die Social Media Aktivitäten vor allem in den Marketing-Abteilungen angesiedelt. Die Zahl der eigens geschaffenen Social Media-Positionen nimmt aber zu, denn für viele größere Unternehmen ist Social Media ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationsstrategie geworden: Gaben 2011 nur 2 Prozent an, eine eigenständige Social Media Abteilung oder einen Beauftragten zu beschäftigen, sind es mittlerweile schon 21 Prozent.
Für 74 Prozent ist Facebook wie im Vorjahr das Social Network, das die Verantwortlichen für ihr Unternehmen am geeignetsten halten. 31 Prozent bevorzugen Xing, 19 Prozent Twitter. Während im letzten Jahr Google+ noch als unbedeutend galt, halten dieses Jahr bereits 15 Prozent das Netzwerk für geeignet.
Allerdings finden sich nicht nur positive Stimmen: Aktuell schätzen 37 Prozent den Datenschutz und einen möglichen Kontrollverlust als problematisch ein. Hinzu kommt: Mit steigender Nutzung von Social Media ist die Sorge einer Informationsüberflutung sowie eines drohenden Shitstorms im Vergleich zum letzten Jahr gewachsen. Wurden diese 2011 nur vereinzelt genannt, sind sie nun auf 11 Prozent und 14 Prozent gestiegen.
Dennoch gehen auch in diesem Jahr über 80 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Nutzung von Social Media Marktforschung ausweiten wird – ohne jedoch "klassische" Methoden zu ersetzen. Erwartet wird eine Optimierung von Tools und Erhebungsmethoden und dadurch eine höhere Usability.
Für die von DTO Research und marktforschung.de erstellte Studie "Social Media 2012: Top-Entscheider im Experteninterview – Trends in Marketing und Marktforschung" wurden 70 Marketing- und Marktforschungsverantwortliche aus großen deutschen Unternehmen zur Nutzung von Social Media Marketing und –Marktforschung befragt.