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Cambridge Analytica und Co Datenschutz-Skandale kosten Facebook 5 Milliarden US-Dollar

shutterstock.com/dolphfyn
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Der Datenschutz-Skandal rund um Cambridge Analytica und weitere Fauxpas kommen Facebook teuer zu stehen. Offenbar hat sich der Konzern mit der US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC auf einen Vergleich von rund fünf Milliarden US-Dollar geeinigt.

Nach Informationen des Wall Street Journals hat die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) jetzt zugestimmt, ihre jüngste Untersuchung der Datenschutzprobleme bei Facebook mit einer Strafe in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar abzuschließen. Dazu sollen noch gesetzliche Einschränkungen kommen, mit denen Facebook nach den Datenpannen im Rahmen des Cambridge Analytica-Skandals bestraft wird. 

Seit der Aufdeckung des Datenmissbrauchs privater Nutzerdaten von Millionen von Facebook-Mitgliedern im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2016 fordern die Amerikaner eine konsequentere behördliche Kontrolle von Facebook.

Kritiker gehen gar so weit, das Unternehmen per gesetzlichen Dekrets aufbrechen lassen zu wollen. Im konkreten Fall im Zusammenhang mit Cambridge Analytica prüfte die FTC unter anderem auch, ob der Datenverstoß gegen eine Vorgabe von 2012 verstieß, mit dem sich Facebook zu einem besseren Schutz der Privatsphäre der Benutzerdaten verpflichtet hatte.

Keine wirkliche finanzielle Belastung

Die Strafe in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar scheint auf den ersten Blick eine enorme Summe zu sein. Kritiker bemängeln aber bereits jetzt, dass die Strafe zu kurz greift. Drei Milliarden US-Dollar zur Deckung der Kosten einer Einigung mit der FTC hatte Facebook bereits zurückgelegt. Angesichts des Umsatz des Unternehmens im vergangenen Geschäftsquartal in Höhe von rund 15 Milliarden US-Dollar dürfte die Restsumme wohl auch kein Problem für das Netzwerk darstellen.

Mit der jetzt anvisierten Einigung scheint sich Facebook locker aus einer strengeren Aufsicht "herauskaufen" zu können. Das Unternehmen erkennt die Strafe zu einem Zeitpunkt an, wo bereits die nächsten Ermittlungen drohen: Die Einführung der eigenen Kryptowährung Libra, die komplett unabhängig von der staatlichen Währungspolitik laufen soll, sowie Vorwürfe zu wettbewerbswidrigen Geschäftspraktiken bei Facebook werden von den Behörden bereits mit Argusaugen verfolgt.

Neben Facebook sind bei der FTC auch andere Internetkonzerne wie Amazon bereits im Visier. Google wird neuerdings vom US-amerikanischen Justizministerium kartellrechtlich beaufsichtigt.

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