
Online Marketing Adsense-Konkurrenz von Facebook?
Facebook arbeitet offenbar an einem eigenen externen Werbenetzwerk im Stil von Google Adsense. Darauf deuten Änderungen in den Datenschutzrichtlinien sowie erste Tests auf der Plattform des Spieleanbieters Zynga hin.
Facebook könnte in Zukunft nicht nur Werbung auf seinen eigenen Seiten, sondern auch in fremden Angeboten ausspielen - ganz so wie es Google mit seinem Werbenetzwerk Adsense erfolgreich vorexerziert. Darauf deuten Änderungen in den Datenschutzrichtlinien hin. So hat Facebook gesammelte Nutzerdaten von Werbepartnern bisher lediglich 180 Tage lang gespeichert, künftig sollen die Daten jedoch "so lange wie nötig" gespeichert werden. Darüber hinaus behält sich Facebook nun das Recht vor, seine Kunden auch außerhalb der eigenen Plattform mit Anzeigen zu beliefern. Das berichtet das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes".
Erste Facebook-Anzeigen, die bereits auf der Homepage des Partners Zynga ausgeliefert werden, sind ein weiteres Anzeichen für Facebooks Werbenetzwerk-Pläne. Zwar hat der Social-Media-Riese noch kein derartiges Produkt angekündigt, Forbes-Autorin Kashmir Hill zitiert in diesem Zusammenhang allerdings Facebooks Chief Privacy Officer Erin Egan: "Alles, was du auf Facebook tust und sagst, kann dazu genutzt werden, dir Werbung anzuzeigen."
Aus wirtschaftlicher Sicht scheint der Gedanke durchaus naheliegend: Facebook benötigt neue Einnahmequellen, und die Werbemöglichkeiten innerhalb des eigenen Netzwerks scheinen nahezu ausgeschöpft. Gleichzeitig existieren Millionen von Websites mit Facebook-Integration in Form von Like-Buttons - hier zusätzliche Anzeigen an Facebook-Kunden auszuliefern, könnte sich lohnen. Zumal Facebook-Anzeigen gegenüber Google Adsense den entscheidenden Vorteil haben, sich nicht auf den umgebenden Text, sondern auf die Interessen des Nutzers zu beziehen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Nutzer auch bei Facebook eingeloggt sind. Es bleibt abzuwarten, wie Facebook seine Adsense-Alternative umsetzen wird - und wann mit der Auslieferung begonnen wird. Die Aktionäre dürften diesen Schritt sicherlich begrüßen.
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