Unter Showrooming versteht man das aus Sicht des stationären Einzelhandels unerwünschte Verhalten von Konsumenten, sich ein Produkt im Laden anzusehen,
es auszuprobieren und sich gegebenenfalls beraten zu lassen - in der festen Absicht, das Produkt anschließend nicht dort zu kaufen, sondern billiger im Internet zu bestellen. Kritiker des Showrooming führen ins Feld, dass der stationäre Handel geschädigt wird, weil er Produkte, Verkaufsfläche und Verkaufspersonal bereitstellen muss, aber keinen Umsatz macht. Vor allem Anbieter von Consumer Electronics beklagen Einbußen durch Showrooming.Das Phänomen ist nicht neu, es trat bereits in einer ersten Welle Ende der 1980er Jahre auf, als Elektrogroßmärkte und andere Discounter dem etablierten Einzelhandel die Umsätze streitig machten. Damals etablierte sich in Branchenkreisen der Begriff "Beratungsdiebstahl" für Kunden, die sich vom Fachverkäufer beraten lassen, um anschließend anderswo zu kaufen.Ob Showrooming tatsächlich ein relevantes Problem darstellt, ist indes umstritten. So hat der Suchmaschinenanbieter Google zahlreiche Studien veröffentlicht, die den so genannten ROPO-Effekt (Research online, puchase offline) belegen sollen – die Kunden nutzen das Internet zunehmend, um sich über Produkte zu informieren, die sie anschließend im stationären Handel kaufen.Vereinzelt sind Versuche des stationären Handels dokumentiert, Showrooming zu behindern - zumBeispiel dadurch, dass der Mobilfunkempfang in einem Geschäft behindert und der Gebrauch von Smartphones verboten wird. Doch inzwischen hat im Handel ein breites Umdenken eingesetzt. Statt den Kunden die Nutzung des Netzes beim Kauf zu verleiden, werden sie ermutigt, die Produkte, die sie im Geschäft gesehen haben, online zu ordern – und zwar bei dem Unternehmen, das das Ladengeschäft betreibt.