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Anfängerfehler vermeiden Tipps für E-Commerce-Einsteiger

shutterstock.com/wavebreakmedia
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Wer im Online-Handel erfolgreich sein will, muss sich anstrengen: Mangelhafte Technik, Designschnitzer oder obskure Internetadressen sind nur einige der Hürden, die Neulinge umgehen sollten.

Der Onlinehandel wächst und wächst, hat im Jahr 2013 laut Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) ein Rekordvolumen von 39,1 Milliarden Euro erreicht. Doch als E-Commerce-Einsteiger gibt es einiges zu beachten. Frank Hümme, Leiter des E-Commerce-Consultants-Teams des Onlinemarktplatzes Rakuten, nennt die sieben häufigsten Anfängerfehler und gibt Tipps, wie sie vermieden werden können.

1. Sparen bei Technik und Service: Ein Online-Shop, der nicht online ist, verdient kein Geld. Einsteiger, die keine Erfahrung mit der Erstellung und Pflege von Webseiten haben, sollten sich einen Hostinganbieter mit gutem technischem Support suchen. Auch bei der Shop-Software sollte auf die Verfügbarkeit von Support geachtet werden - Open Source-Systemen fehlt dieser in der Regel.

2. Eine URL, die niemand kennt: Kreative Namen machen sich in der Fußgängerzone gut, doch im Internet zählt Suchmaschinenoptimierung. Die Internetadresse sollte Begriffe enthalten, die das Sortiment charakterisieren. Achtung: Markennamen sind hier aus rechtlichen Gründen tabu. Wer sich einen Shop auf einem Onlinemarktplatz einrichtet, hat den Vorteil, dass dieser bereits eine hohe Relevanz für Suchmaschinen besitzt.

3. Jeder kann Design: Das Vertrauen möglicher Kunden hängt stark von einem seriösen Auftritt ab. Dazu gehören zum Beispiel professionelle Farbschemata und Typografie sowie Produktbilder, die pro Artikel aus verschiedenen Perspektiven vorliegen sollten. Für das Shop-Layout bieten Shop-Systeme in der Regel Vorlagen zur Auswahl. Full-Service-Partner passen ihre Templates laufend nach Design- und Conversion-Gesichtspunkten an und sind damit besonders erfolgversprechend.

4. Das große Warten auf den Kunden: Erfolg im E-Commerce erfordert eine aktive Bewerbung des eigenen Shops. Schlüsselelemente sind zum Beispiel die Anbindung an Preis- und Produkt-suchmaschinen und die Pflege des Kundenbestands durch Aktionsangebote und E-Mail-Marketing. Wie bei der Pflege des Shops selbst sind hier Spezialwissen und die richtigen Tools notwendig - auch hier können Partner helfen, die solche Services im Paket anbieten.

5. Die Rechtslage habe ich im Griff: Der Online-Handel unterliegt besonderen rechtlichen Anforderungen, denen Händler gerecht werden müssen. Mitte 2014 wird beispielsweise das Widerrufsrecht europaweit geändert. Die Geschäftsbedingungen eines Shops müssen damit fortlaufend angepasst werden. Entweder Händler setzen hier auf eine verlässliche Rechtsberatung oder arbeiten mit Partnern, die solche Anpassungen automatisch vornehmen.

6. Ziel Kaufabschluss: Ist der Warenkorb der Kunden voll, sind Händler noch nicht am Ziel. Jeder vierte Kunde bricht laut Institut für Handelsforschung Köln den Kauf ab, wenn sie nicht ihre bevorzugte Bezahlmethode vorfinden. Händler müssen deshalb von Anfang an eine Reihe von Zahlungsoptionen anbieten - die bei Shoppern beliebtesten Wege sind laut der jüngsten bvh-Erhebung Rechnungskauf und Bankeinzug. Gegen Zahlungsausfälle beim Rechnungskauf können sich Händler absichern.

7. Abwicklung ist nur Formalität: Auch mit der Bestellung ist der nachhaltige Erfolg eines Shops noch nicht sichergestellt - nur wenn es mit der Logistik klappt, kommen Kunden wieder. Beim Warenversand hat sich inzwischen ein hoher Grad an Transparenz für den Kunden etabliert: Bestätigungen für Kauf, Zahlungseingang und Versand mit Tracking-Code sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Die Zahlungsabwicklung muss zuverlässig organisiert sein, die gewählte Shop-Software sollte Schnittstellen für Logistik und Kundenkommunikation bieten.

Ist der Shop erfolgreich etabliert, steht für viele Online-Händler die Frage nach der richtigen App im Raum. Bevor sie jedoch in Apps investieren, müssen sich die Unternehmen kritisch mit den Nutzergruppen auseinandersetzen, um sinnvolle Strategien zu entwickeln. Mücke, Sturm und Company hat sich in der Studie "Android vs. iOS" mit den unterschiedlichen Nutzergruppen von Mobile Apps befasst und untersucht, wie sie auf unterschiedliche Maßnahmen reagieren.

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