
Shop-Suche Fact-Finder will stärker international expandieren
2021 war ein bewegtes Jahr für Fact-Finder, Anbieter der gleichnamigen Shop-Suche. Im Februar sind ein neuer Gesellschafter eingestiegen und ein neuer Geschäftsführer an Bord gekommen. Zudem hat das Unternehmen den Anbieter einer Personalisierungslösung übernommen.
Bei Fact-Finder stehen die Zeichen auf Expansion. Emile Bloemen, Geschäftsführer bei Fact-Finder, will mehr Kunden gewinnen und international wachsen. Fact-Finder ist der Name einer Suchtechnologie für Online-Shops und eine Marke der Omikron Data Quality GmbH mit Sitz in Pforzheim.
Im Februar 2021 hatte Fact-Finder bekannt gegeben, dass neue Investoren an Bord sind. Mit dem Einstieg der Hamburger Beteiligungsgesellschaft Genui GmbH plant Fact-Finder, seine Marktstellung weiter auszubauen. Wie viele Anteile Genui an Fact-Finder erworben hat, gaben die Unternehmen nicht bekannt.
Carsten Kraus, der Gründer und bisherige CEO von Fact-Finder, hatte parallel dazu die Leitung des Unternehmens an Emile Bloemen übergeben. Bloemen war in seiner über 15-jährigen E-Commerce-Laufbahn unter anderem als Global Vice President bei SAP Hybris und als Chief Revenue Officer bei Volo Commerce tätig. Kraus selbst bleibt dem Unternehmen als Unternehmerbeirat für Innovationen weiterhin verbunden.

Emile Bloemen ist CEO von Fact-Finder.
Fact-Finder
Bloemen soll nun das Wachstum vorantreiben. Im Fokus stehen Internationalisierung und die neue Lösung "Fact-Finder Next Generation". Im Jahr 2020 auf den Markt gekommen, setzen dem Unternehmen zufolge mehr als 200 Online-Shops auf die von Grund auf neu entwickelte Suchlösung.
Zukauf einer KI-basierten Personalisierungslösung
Seit 20 Jahren bietet das Pforzheimer Unternehmen bereits eine Suchtechnologie für den E-Commerce an. Inzwischen hat es Standorte in Berlin, Cambridge und Paris. Neu hinzugekommen ist ein Standort in Stockholm. Denn Fact-Finder nutzte das Kapital der Investoren, um ein schwedisches Unternehmen zu kaufen. Im Oktober 2021 gab Fact-Finder bekannt, dass es Loop54 übernommen hatte, laut Pressemitteilung "eine der ersten großen Konsolidierungen von SaaS-Lösungen im Bereich Suche, Merchandising und Personalisierung".
Loop54 ist eine KI-basierte Personalisierungslösung. "Personalisierung mit künstlicher Intelligenz ist ein wichtiges Element für Shops. Loop54 hat so ein Tool. Es schlägt relevante Produkte vor", beschreibt Bloemen, warum Loop54 für Fact-Finder interessant ist. Und: "Wir wollen international expandieren. Zuerst in Nordeuropa und dann in UK." Da passt die Übernahme eines Stockholmer Unternehmens gut in den Plan.
Die Integration des neuronalen Netzes von Loop54 in Fact-Finder soll die Qualität der Produktsuche in Online-Shops verbessern. Laut Unternehmen genügen minimale Datenanforderungen, um personalisierte Ergebnisse in Echtzeit auszuspielen. Der Zusammenschluss beider Lösungen soll eine Balance zwischen Automatisierung und manueller Steuerung schaffen. E-Commerce-Teams sollen gewünschte Änderungen selbständig umsetzen können, ohne wertvolle IT-Ressourcen zu binden.
Bloemen ist überzeugt, dass künstliche Intelligenz eine große Hilfe dabei ist, um die Absicht von Kund:innen im Shop erkennen zu können. "Letztlich geht es darum: Wie können wir die Suche smarter machen?", sagt er. Gleichzeitig brauchen Händler Kontrolle darüber, in welcher Reihenfolge ihre Produkte gelistet werden. Die künstliche Intelligenz dürfe dabei gerne eine beratende Funktion übernehmen, aber Shop-Betreiber möchten die Kontrolle behalten, betont Bloemen.
Ein weiteres Ziel von Bloemen ist, dass Fact-Finder die Analyse-Fähigkeiten ausbaut. "Bei der Suche entstehen so viele Daten, zum Beispiel 'welche Suchworte werden im Shop genutzt?', 'welche Farben werden geklickt?' oder 'über welche Kanäle kommen Kunden in den Shop?'. Wir wollen eine Business Recommendation Engine werden", sagt Bloemen. Das Konzept beschreibt er so: Fact-Finder könne auf Basis der Daten Key Performance Indikatoren bereitstellen, sodass Unternehmen bessere Entscheidungen treffen können. "Das wäre sehr hilfreich für viele Unternehmen", ist er überzeugt.