
Interview mit Tarek Müller Warum About You die eigene Shop-Technologie in der Marke Scayle bündelt
Tarek Müller ist Co-CEO von About You
Tarek Müller ist Co-CEO von About You
About You verdient nicht nur an Mode Geld, sondern auch am Verkauf seiner Shop-Technologie. Im November 2021 hatte die About You Holding die Shop-Technologie in einer neuen Marke gebündelt: Scayle. Welchen Stellenwert dieser Geschäftszweig hat, erklärt Tarek Müller.
Nach der jüngsten Expansion nach Italien, Griechenland und Portugal ist der Online-Modehändler About You jetzt in insgesamt 26 Ländern vertreten. In Deutschland steht die Otto Group-Tochter auf Platz 15 der Top-100-Shops, die das EHI jährlich ermittelt. Der Onlineshop von About You basiert auf einer selbstentwickelten Technologie.
Vor einigen Jahren hatte das Unternehmen begonnen, diese Technologie an Dritte zu verkaufen - auch, um die teuren IT-Investitionen zu refinanzieren. Mittlerweile steuert dieser Geschäftsbereich einen beachtlichen Anteil zum Konzernumsatz bei: Allein im zweiten Quartal 2021 lag der Umsatz im Segment Tech, Media und Enabling bei 39,5 Millionen Euro - ein, wie About You es nennt, "Hyperwachstum" von 181 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Um der Entwicklung Rechnung zu tragen, hat About You seinem Tech-Segment Ende 2021 die Dachmarke "Scayle" verpasst. Im Interview verrät Abou You-Co-CEO Tarek Müller, was Scayle in seinen Augen besser macht als die Konkurrenz und wie sich die Renditen von Mode und Software unterscheiden.
Warum hat die About-You-Holding die Marke Scayle gegründet?
Tarek Müller: Wir geben unsere Technologie schon seit 2018 unter dem Namen 'About You Commerce Suite' als Software-as-a-Service an Dritte heraus. Seitdem ist das Geschäftsfeld gewachsen und wir haben weitere Services dazu genommen. Unsere Technologiekunden können jetzt beispielsweise auch unser Onlinemarketing oder unsere Logistik in Anspruch nehmen.
Vom Verständnis und vom Branding her war es aber immer schwieriger geworden, deutlich zu machen, dass wir mehr anbieten als nur die Technologie. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, dem Ganzen eine Dachmarke zu verpassen. Außerdem wollen wir damit die Eigenständigkeit der Unit, die schon seit 2018 mit eigenen Mitarbeitern und Ressourcen gegeben ist, auch im Namen deutlich machen. Und so haben wir das Ganze in "Scayle - Your Commerce-Engine" umbenannt. Wir wollen damit zeigen, dass wir wirklich eine komplette Maschine für den E-Commerce liefern können, bestehend aus Technologie - das ist weiterhin das Herzstück – und weiteren Services wie eben Marketing und Logistik.
Die aktuelle Kundenliste von Scayle ist relativ modelastig. Gibt es einen Mode-Fokus oder anders gesagt: Wer ist die Zielgruppe von Scayle?
Müller: Die Plattform ist letztlich offen für jeden, der einen Onlineshop betreibt und physische Produkte an Endkunden verkauft, egal aus welcher Kategorie. Das kann natürlich Mode sein, aber auch Home & Living, Beauty, sämtliche Lifestyle-Produkte, Elektronik oder sonst eine Branche. Wir haben auch heute schon Nicht-Mode-Kunden wie den Wohndekorations-Händler Depot. Der Grund, warum wir relativ viele Modekunden haben, ist einfach der Zugang: Wir kennen die ganzen Modemarken aus unserem Handelsgeschäft sehr gut. Aber wir gewinnen zunehmend mehr Kunden, die nicht aus dem Modesegment stammen.

Tarek Müller ist Co-Founder und Managing Director von Scayle und About You. Er kennt also die Stellschrauben für mehr Wachstum im D2C-Business und zeigt auf der MOONOVA vom 21.2 bis zum 25.2, wie Lifestyle-Marken ihr Direktgeschäft skalieren können. Tickets sind kostenlos!
Scayle
Online- und Offline-Welt verknüpfen
Es gibt sehr viele Lösungen für Digital Commerce. Warum sollte sich ein Händler oder Hersteller denn für Scayle entscheiden?
Müller: Viele Kunden entscheiden sich aus vier Gründen für unsere Technologie: Der eine ist das Thema Internationalisierung. Die meisten Händler und Hersteller wollen multinational verschicken und sind nur aufgrund ihrer bestehenden Technologie nicht dazu in der Lage. Der zweite Grund ist das Thema Omnichannel. Viele unserer Kunden betreiben auch Offline-Stores und wollen mit Scayle die Verknüpfung zwischen Offline und Online gewährleisten. Der dritte ist das Thema Marktplatz. Viele wollen entweder ihre Ware auf Marktplätzen wie Zalando, Amazon, Otto & Co. verkaufen oder sie wollen selbst zu einem Marktplatz werden, also das eigene Sortiment über Drittprodukte erweitern. Auch das ist etwas, was unsere Software kann und was die meisten Softwares da draußen nicht können. Und der vierte Grund ist eine generelle Verbesserung des Onlineshops, also das, was der Kunde wahrnimmt und auch da ist unser System auch deutlich flexibler als andere.
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