
Suchmaschinenoptimierung Google will Panda sanfter gestalten
Sieht harmlos aus: ein Panda
Sieht harmlos aus: ein Panda
Wenn Matt Cutts spricht, horchen die SEOs auf. Googles Chef der Spam-Bekämpfung kündigte auf der SMX West Hilfe für kleine Unternehmen an. Experten rechnen zudem mit Strafaktionen in Deutschland.
Google arbeitet an einer Generation von Panda-Updates, die weniger starke Auswirkungen haben sollen. Das erklärte Matt Cutts, Chef der Such-Spambekämpfung des Internetkonzerns auf der SMX im kalifornischen San José. SearchEngineLand zufolge soll das Update des Algorithmus kleinen Firmen dabei helfen, besser in den Suchergebnissen gelistet zu werden.
Einem Konferenz-Teilnehmer zufolge kündigte Cutts zudem an, heute ein bekanntes deutsches Link-Netzwerk abzustrafen. SEO-Experten haben auf diesen Schritt bereits gewartet, da Google gewöhnlich zwischen einem warnenden Blogpost und einer größeren Aktion einen Monat vergehen lässt.
"Seit einiger Zeit führen wir manuelle Spam-Maßnahmen für Websites und gesamte Netzwerke durch, welche aggressiv und wissentlich unsere Richtlinien für Webmaster verletzt haben", informierte Google Anfang Februar in seinem Webmaster-Blog. "Wir möchten diese Möglichkeit nutzen, um daran zu erinnern, dass ähnlich täuschende Linktausch-Programme nicht unseren Richtlinien entsprechen. Wir werden weiterhin angemessene Maßnahmen vornehmen, wenn wir unnatürliches Linkverhalten erkennen." Anschließend hatte der Konzern einer nicht genannten deutschen SEO-Agentur die rote Karte gezeigt. Schon damals hatte Cutts auf Twitter weitere Maßnahmen angekündigt.
Ein manuelles Vorgehen ist nötig, da Probleme mit der Linkstruktur nicht immer algorithmisch erkannt werden können. Indem Google Strafaktionen öffentlich ankündigt, setzt das Unternehmen einerseits auf Tipps aus der Szene und andererseits darauf, dass schwarze Schafe von ihnen betreute Seiten aus Angst vor den Folgen selbst bereinigen.
Google nennt folgende Merkmale für Linktausch-Programme:
- Kauf oder Verkauf von Links, die PageRank weitergeben. Dazu gehören der Austausch von Geld für Links oder Beiträge, die Links enthalten, sowie der Austausch von Waren oder Dienstleistungen für Links
- Exzessiver Linktausch oder Partnerseiten zu dem ausschließlichen Zweck der gegenseitigen Verlinkung
- Artikel-Marketing im großen Stil oder das Posten von Kampagnen als Gast mit Ankertextlinks, die viele Keywords enthalten
- Verwendung automatisierter Programme oder Dienste zum Erstellen von Links.
Da es normalerweise SEO-Agenturen sind, die sich um den Linkaufbau kümmern, wissen die Kunden beziehungsweise Website-Betreiber oft nicht, wie die Verweise auf ihre Seiten zustande kommen. Eine Strafaktion könnte viele unvorbereitet treffen - und eine in der Branche unerwünschte Diskussion auslösen.