
In-depth Articles bei Google Grundsatzartikel ranken besser
Google wird zum Erklär-Bär: Artikel, die ein bestimmtes Themengebiet grundsätzlich beleuchten, sollen in Zukunft prominenter auf der Suchergebnisseite präsentiert werden. Zu besichtigen ist das neue Feature allerdings erst auf der US-Seite.
"Zensur" ist ein weites Feld. Wer dieser Tage auf der US-Ausgabe der Google-Startseite nach "Censorship" sucht, soll ein neues Feature des Suchmaschinengiganten zu sehen bekommen: In-depth articles. "In-depth" steht für "In die Tiefe gehend" oder "grundlegend". Im Google-Blog " erklärt Pandu Nayak am Beispiel "Censorship" was es damit auf sich hat. Präsentiert werden drei Artikel, nämlich einer von Autor Salman Rushdie ("Satanische Verse") über das Wesen der Zensur, der in der Online-Ausgabe von "The New Yorker" erschienen ist, einer von Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt über Online-Zensur, veröffentlicht im "Guardian" und einer aus dem "Wall Street Journal" über Internet-Zensur im Iran. Weitere Beispiele zum Besichtigen der neuen Präsentationsform sollen die Suchbegriffe "Population Growth" (Bevölkerungswachstum), "Capital Punishment" (Todesstrafe) oder auch "Lego" liefern.
Unter Fachleuten heißen solche Artikel auch "Evergreen Content": Beiträge, die ihren Wert auch jenseits der Tagesaktualität erhalten und geeignet sind, den Leser in die Thematik einzuführen. Künftig will Google bei allen Suchanfragen, bei denen dieses einen Sinn ergibt, drei solcher "In-depth Articles" voranstellen. Sie werden mit einem Aufmacherbild und - soweit verfügbar - mit dem Logo des Mediums abgebildet, das sie veröffentlicht hat. Nach Angaben von Nayak will Google damit Website-Betreiber ermutigen, solche Artikel zu erstellen. Nach welchen Kriterien genau der Suchmaschinenkonzern entscheidet, ob ein Artikel im "New Yorker" besser in die Rubrik passt als etwa einer der "Washington Post" oder von "Mashable" - das offenbart Google wie immer nicht.
Ob und wann dieses Feature nach Deutschland kommt, ist bislang unbekannt. Von Deutschland aus lässt es sich im Moment auch noch nicht nutzen, selbst wenn man auf englisch in Google.com sucht. Dennoch: Medienunternehmen, die in puncto Leistungsschutzrecht ihren Interimsfrieden mit Google gemacht haben, könnten hier eine Chance zur Präsenz erhalten, die sie sich nicht entgehen lassen sollten.