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Yahoo-Microsoft-Suchdeal unbefriedigend

Yahoo mit Microsoft-Kooperation unzufrieden Ausweg gesucht

Die große Liebe ist aus der Vernunftehe zwischen Microsoft und Yahoo nicht geworden. Die beiden Unternehmen hatten sich 2010 in Sachen Suchwortvermarktung zusammen getan. Doch jetzt möchte Yahoo am liebsten aus dem Deal aussteigen.

Der "Bund fürs Searchmarketing" zwischen Yahoo und Microsofts Suchmaschine Bing läuft zehn Jahre. Als er 2009 geschlossen wurde, war von jährlichen Mehreinnahmen von 500 Millionen US-Dollar für Yahoo die Rede. Das Gegenteil ist eingetreten: Der Umsatz pro Suchanfrage liegt unter dem, den der Internetkonzern vor der Zusammenarbeit erwirtschaftete, als er Suche und Suchwortvermarktung in Eigenregie betrieb. Deshalb möchte CEO Marissa Mayer den Vetrag auflösen: Seit sie die Geschäftsführung im vergangenen Sommer übernommen hat, sucht sie nach Möglichkeiten, die Verbindung zu lösen. Das berichtet das Wall Street Journal.

Microsoft hat jetzt seine Umsatzgarantie verlängert - allerdings nur für den US-amerikanischen Markt. Der Software-Konzern hatte Yahoo einen bestimmten Betrag pro Suchanfrage versprochen, um Umsatzausfälle wegen Anfangsschwierigkeiten zu überbrücken.

Rechtsexperten glauben jedoch nicht, dass Yahoo noch vor Ablauf von mindestens der Hälfte der ursprünglich vereinbarten Laufzeit aus dem Vertrag aussteigen kann. Eine vorzeitige Beendigung der Kooperation ist nur möglich, wenn derUmsatz pro Suchanfrage unter ein bestimmtes Niveausinkt. Dies ist bislang nicht der Fall.

Die 2010 in Kraft getretene Partnerschaft sieht vor, dass Microsoft seine Suchmaschine Bing auf allen Yahoo-Seiten einbindet und die technische Plattform für die Vermarktung stellt. Yahoo übernimmt den Vertrieb der Textanzeigen und beteiligt den Softwarekonzern mit zwölf Prozent am Suchumsatz auf seinen Seiten. Ziel des Deals war es, gemeinsam dem übermächtigen Suchmaschinen-Platzhirsch Google etwas entgegen zu setzen. Eine Zusammenarbeit von Google und Yahoo war 2008 an den Kartellbehörden gescheitert.

Im vergangenen Jahr hatte Google dennoch sein Interesse bekundet, Yahoo seine Technologie Websuche und Suchwortvermarktung zur Verfügung zu stellen - und das zu besseren Konditionen.

Im ersten Quartal 2013 hat Yahoo 425 Millionen US-Dollar Umsatz mit der Suchwortvermarktung gemacht, zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

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