
Google schickt Latitude in die Rente Überleben in Einzelteilen
Gegenüber Konkurrenten wie Foursquare war Google Latitude immer ein Nischenprodukt. Im August stellt der Internetkonzern die soziale Geolocation-App jetzt ein. Die Einzelbestandteile des Dienstes leben jedoch in anderen Angeboten wie Google+ weiter, das damit gestärkt werden soll.
Am 9. August 2013 ist mit Latitude Schluss. Dann stellt Google den Support für die soziale Geolocation-App ein. Die Funktionen werden allerdings in Einzelteilen bei anderen Google-Produkten weiter zu finden sein, nämlich in der mobilen Google+-App und innerhalb des Android-Betriebssystems. Der Dienst wurde bereits aus der aktuellen Version von Google Maps entfernt.
Über Latitude konnten Nutzer auf einer Karte sehen, wo sich Ihre Freunde und Familie gerade befinden, und ihnen zugleich Ihren Standort mitteilen. Diese soziale Anzeige von Geolocation-Daten wurde bereits in Google+ für Android eingebaut. Hier können Nutzer genau festlegen, welchen Einzelpersonen oder Gruppen sie ihren Aufenthaltsort anzeigen lassen wollen. Auch die eigene Fortbewegung wurde über Latitude sichtbar gemacht, indem die Location-App die Aufenthaltsorte festhielt und als Route in einer Karte visualisierte. Das Feature ist nach wie vor zugänglich, indem Android-Nutzer in den Einstellungen die so genannte "Location History" aktivieren.
Gleichzeitig stellt Google seine neue Maps-App für Android vor. Die Anwendung wurde im Look überarbeitet und enthält neue Features. So können Nutzer der Karten-App auch über Maps nach Restaurants, Bars und anderen Orten suchen - ähnlich wie Foursquare. Dazu kommen Live-Verkehrsnachrichten.
Mit dem ortsbezogenen Dienst Latitude wollte Google ähnliche Funktionalitäten wie Foursquare anbieten. Lokalisierungsdienste wie Latitude stießen jedoch schon bereits bei der Einführung auf die Kritik von Datenschützern.
Auch um Foursquare ist es etwas ruhiger geworden. Das Unternehmen will die Monetarisierung seines Dienstes vorantreiben und setzt dabei auf Retargeting.