
Larry Page übernimmt die Leitung von Google Mehr Start-up-Charakter für den Internetriesen
Page übernimmt das Steuer, Eric Schmidt und Sergey Brin bleiben in der zweiten Reihe
Page übernimmt das Steuer, Eric Schmidt und Sergey Brin bleiben in der zweiten Reihe
Nach zehn Jahren kehrt Larry Page am Montag wieder auf den Chefsessel des größten Internetkonzerns zurück. Unter seiner Führung soll der alte Start-up-Charakter wieder Einzug halten. Er will die gewachsene Bürokratie eindämmen und zugleich mehr Ressourcen in langfristige Projekte stecken.
Zwischen der Gründung 1998 und dem Jahr 2001 hat Page das Unternehmen schon einmal geleitet. Er zog damals mit seinen exzentrischen Visionen die ersten Investoren an Land und sorgte für die Ausrichtung des Konzerns auf Suchmaschinenwerbung, mit der das Unternehmen nach wie vor das Gros des Umsatzes erwirtschaftet. Allerdings konnte sein Führungsstil längst nicht alle Investoren überzeugen. Sie zwangen ihn 2001 für den erfahrenen Manager Eric Schmidt Platz zu machen.
In der Zwischenzeit hat Page einiges dazu gelernt, sagen Wegbegleiter. Craig Silverstein, einer der ersten Google-Mitarbeiter kennt die Eigenheiten des neuen alten Google-Chefs gut: "Einige Aufgabenbereiche eines Geschäftsführers widerstreben Larrys Persönlichkeit. Als Geschäftsführer hat man eine Menge verschiedener Hüte auf. Einige davon sind für Larry sehr interessant, andere wahrscheinlich weniger."
Investoren fürchten, dass Page mehr Ressourcen in langfristige Projekte stecken könnte, die sich jedoch erst in einigen Jahren rentieren. Unter der Führung von Eric Schmidt konnten die ausgegebenen Gewinnziele immer übertroffen werden. Ob es unter der neuen Führung auch so bleibt, wird sich zeigen. Nach 29,32 Milliarden US-Dollar Umsatz im vergangenen Jahr, erwarten die Investoren in diesem Jahr einen Umsatz von 35 Milliarden US-Dollar. Schmidt hatte sich mit einem Rekordgewinn von 8,5 Milliarden US-Dollar verabschieden können. Er zieht sich nun auf die Position eines geschäftsführenden Verwaltungsratsvorsitzenden zurück. Möglicherweise könnte Schmidt auch in die Politik einsteigen. Gerüchten zufolge gilt er als heißer Kandidat für den Posten des amerikanischen Handelsministers. Amtsinhaber Gary Locke wird die Leitung der chinesischen Botschaft übernehmen.