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Abschaltung von Google+ für Google Apps gefordert

Abschaltung von Google+ für Google Apps gefordert SinnerSchrader-Chef kritisiert Social-Media-Anbindung

Matthias Schrader

Matthias Schrader

Seit Ende Oktober steht Google+ auch den Nutzern von Google Apps zur Verfügung. Mitarbeiter von Unternehmen können damit Beiträge unter anderem nur mit Personen aus ihrem Konzern teilen. Genau das jedoch stößt Matthias Schrader, CEO der Hamburger Agentur SinnerSchrader, sauer auf. Im unternehmenseigenen Blog nennt er die konkreten Gründe.

"Nach drei Wochen ausführlichen Testens werden wir diese Woche unseren 400 Kollegen die Google+ Accounts wieder entziehen", sagt Schrader und nennt als Hauptgrund "massive Architekturfehler" in der Plattform selbst. So seien die Nutzer durch Googles Klarnamen-Policy quasi gezwungen, ihre privaten Google+Accounts aufzugeben, um nicht private Einträge mit dem kompletten Unternehmen zu teilen. "Tun sie es nicht, gibt es doppelte Geisteraccounts, die zur kompletten Verwirrung führen und ein persönliches Netzwerk in die Schizophrenie treiben", fährt Schrader fort. Darüber hinaus habe der Admin einer Google App-Domain vollen Zugriff auf alle G+ Profile.

Auch die Funktion eines von Google angekündigten Migrations-Tools erschließt sich dem SinnerSchrader-Chef nicht. "Wie und welchen Content kann und darf der Nutzer, wenn er beispielsweise das Unternehmen wechselt, in einen privaten Google oder neuen Domain-Account transferieren? Gar keinen? Alles? Wie werden "private" und "berufliche" Inhalte unterschieden?", fragt er nachdrücklich und betont: "Das Problem scheint mir nicht lösbar". Seiner Meinung nach ist "Google+ für Google Apps undurchdacht". Wer so ein Produkt für mehr als 30 Millionen Google Apps-Nutzer freischalte, handle "leichtsinnig und gefährlich". 

Dass Google die Nutzer von Google+ zwingt, sich mit dem echten Namen anzumelden, ruft immer wieder Kritik hervor. Nach Angaben des Unternehmens soll künftig deshalb auch eine Nutzung von Pseudonymen zugelassen werden.

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