
Google beugt sich EU-Kartellwächtern Mehr Sichtbarkeit für die Konkurrenz
Benachteiligt Google externe Dienste bei der Anzeige von Suchergebnissen? In dieser Frage ermitteln EU-Wettbewerbshüter bereits seit über zwei Jahren. Jetzt gibt der Internetkonzern nach.
Google ist bei der Anzeige von Suchergebnissen erstmals bereit, Zugeständnisse zu machen: Die Suchmaschine wird, wie von EU-Kartellwächtern gefordert, Links zu Konkurrenzangeboten nun prominenter anzeigen und Links zu den eigenen Angeboten deutlicher als solche kennzeichnen. Das berichtet Bloomberg. Konkurrenzunternehmen hatten die Zugeständnisse für unzureichend erklärt und Strafmaßnahmen von der EU-Kommission verlangt. Microsoft sprach von einem "Blindgänger".
Vor über zwei Jahren hatten Konkurrenten bereits eine Offenlegung von Google gefordert, nach welchen Kriterien der Konzern beim Ranking von Suchergebnissen arbeitet. Die französische Suchmaschine Ejustice.fr und das britische Preisvergleichsportal Foundem warfen dem Konzern vor, sie bei der Auflistung von Suchergebnissen zu benachteiligen. Die EU-Kommission leitete daraufhin ein Missbrauchsverfahren gegen Google ein, um zu untersuchen ob die Suchmaschine ihre marktbeherrschende Stellung bei der Onlinesuche ausgenutzt hat. Sie war dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass Google bei den Treffern in der Suchliste eigene Angebote bevorzugt, selbst wenn Konkurrenten relevantere Treffer liefern. Betroffen seien vor allem Spezialdienste wie Landkarten oder Wetterinformationen.
Nimmt die Kommission die Vorschläge von Google an, könnten die Ermittlungen mit freiwilligen Zugeständnissen beendet werden. Der Suchalgorithmus des Konzerns ist davon nicht betroffen.