
SEO-Grundlagen: Die optimierte Suche - Teil 1
Suchmaschinenoptimierung wird in diesem Jahr Chefsache, glauben Branchenexperten. Die Grundlagen für Ihre wichtigsten Entscheidungen erfahren Sie in unserer Serie.
Wer für Google optimieren will, muss sich zunächst mit einem der bekanntesten und zugleich auch undurchsichtigsten Bewertungsmaßstäbe im Web auseinandersetzen: dem PageRank (PR). Früher als Heilsbringer gefeiert, gibt es mittlerweile ernsthafte Überlegungen, die bekannteste Größe im Web allmählich „sterben" zu lassen. Das letzte „offizielle" PageRank-Update fand aber noch Ende Dezember 2008 statt - noch führt in der SEO also kein Weg am PageRank vorbei, auch wenn er als Basis des Google-Algorithmus nur eine von vielen Kenngrößen zur Beurteilung von Webseiten darstellt.
Ursprünglich wurde der PageRank dazu eingeführt, die Relevanz von Webseiten zu beurteilen. Dabei reicht die PR-Skala von 0 bis 10, wobei der Wert 10 den Höchstwert darstellt und nur von einer Handvoll Seiten erreicht wird. Ein Großteil aller Webseiten liegt im Bereich zwischen PR 0 und 4. Es gibt zwar unzählige Vermutungen, aber wie der PageRank tatsächlich ermittelt wird und welche Auswirkungen er im Detail auf eine Webseite hat, weiß niemand außer Google wirklich genau.
Beim PageRank wird die Linkstruktur als Indikator für den Wert einer individuellen Seite herangezogen. Ein Link von Seite A auf Seite B wird demnach als eine Empfehlung von Seite A für Seite B betrachtet. Google achtet dabei aber nicht nur auf die Quantität der Links, sondern vor allem auch auf die Qualität. Hierfür werden die Inhalte der linkgebenden Seite analysiert. Links für „wichtige" Seiten haben demnach mehr Gewicht und sorgen dafür, dass der verlinkten Seite auch ein gewisser Teil dieses Gewichts beigemessen wird.
Der primäre PageRank-Algorithmus verteilt den bestehenden PR einer Seite auf alle ausgehenden Links. Insofern ist ein Link einer PR 4-Webseite mit fünf ausgehenden Links unter Umständen mehr wert, als ein Link von einer PR 6-Seite mit hunderten Outbound Links. Wichtig dabei ist: Der PageRank wird nicht für einen kompletten Webauftritt berechnet, sondern individuell für jede einzelne Seite. Ein Link von einer PR-starken Startseite ist daher mehr Wert als von einer weniger starken Unterseite des gleichen Auftritts.
PageRank - Heilsbringer und/oder Marketinginstrument?
Mit der Zunahme des PageRanks einer Seite wächst auch der Aufwand, um die nächsthöhere Stufe zu erreichen. Beim PR handelt es sich um eine Art logarithmische Skala. Um von einem PR 0 auf einen Wert von 1 zu gelangen bedarf es nur geringer Anstrengung und weniger Links. Um von dort einen Wert von 3 zu erreichen, werden der Aufwand und die Menge der benötigten Links schon merklich höher. Von PR 3 auf 4 nehmen die Anstrengungen wiederum überproportional zu und so weiter. Experimenten zufolge ist das Erreichen eines PR von 6 ausgehend von einem PR 4 ungefähr viermal so schwierig als das Erreichen eines Wertes von 5. Der Unterschied zwischen einem „hohen" und einem „niedrigen" PR 6 kann hunderte, wenn nicht sogar tausenden von Links bedeuten.
Google kombiniert den PageRank mit hochentwickelten Texterkennungstechnologien, um Seiten zu finden, die sowohl wichtig als auch relevant für die Suche eines Users sind. Dabei zieht Google alle Aspekte des Seiteninhalts (und der Seiten, die auf diese Seite wiederum verlinken) heran, um festzustellen ob es sich dabei um ein relevantes Ergebnis für die gestellte Suchanfrage handelt.
Offiziell erfährt der PageRank alle paar Monate ein Update. Danach wird der PR jeder Seite überprüft und ggf. angepasst. Der neue Wert besteht dann bis zum nächsten offiziellen Update. Neue Webseite starten mit einem PR von 0. Intern wird der PageRank von Google jedoch laufend berechnet. Die Anzeige des PR in der Google Toolbar wird im Zuge der offiziellen PR-Updates angepasst. Meist passiert dies quartalsweise. Während offiziell Werte zwischen 0 und 10 veröffentlich werden, handelt es sich eigentlich um eine Gleitkommazahl. Google-intern wird insofern durchaus zwischen einem PR 4 und einem PR 4 unterschieden.
Auch wenn der PageRank eine wichtige Komponente des Google-Alghoritmus darstellt, sollte man sich nicht zu sehr auf diese Größe versteifen, denn der PageRank hat keinen direkten Einfluss auf das Ranking einer Webseite. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl an PR-schwachen Seiten, die zum Teil jedoch deutlich besser platziert sind als „PageRank-Schwergewichte".
Den PageRank Ihrer Website finden Sie in der Google Toolbar oder hier.
Lesen Sie morgen: Von guten uns bösen Jungs - manipulative Methoden in der Suchmaschinenoptimierung!
Hintergrund: Stichwort Pagerank
Stichwort Pagerank
Google verwendet eine Vielzahl von Ranking Faktoren. Während man früher immer wieder von ungefähr 100 Faktoren, die das Ranking einer Webseite beeinflussen ausging, ist in einem New York Times Artikel von 2007 von bis zu 200 Faktoren die Rede. Der PageRank-Algorithmus ist dabei wahrscheinlich der bekannteste Faktor. Hierbei werden zwei Dinge bewertet: Wie viele Links verweisen auf eine Webseite und wie sieht es mit der Qualität der Links aus. Insofern sind unter dem Blickwinkel des PR einige wenige Links von sog. Autoritätsseiten (z.B. Spiegel Online oder Fokus) mehr Wert als unzählige Links von unbekannten Seite und Verzeichnissen. Der PageRank stellt immer nur eine Schätzung der Qualität einer Webseite dar. Die themenspezifische Relevanz wird über den Kontext der eingehenden Links sowie verschiedene On-Page-Faktoren wie z.B. die Keyworddichte oder das Title-Tag ermittelt.
Zahlen und Fakten: Suchmaschinenmarkt in Deutschland
- Monatlich 3,7 Milliarden Suchanfragen in Deutschland, dies entspricht einem täglichen Volumen von mehr als 123 Mio. Suchanfragen
- 37% dieser Suchanfragen in Deutschland sind 1 - Wort Suchanfragen 32% dieser Suchanfragen in Deutschland sind 2- Wort Suchanfragen, 25% sind 3-4 Wort Suchanfragen
- Im Durchschnitt sind das 2,2 Suchbegriffe pro Suchanfrage
- Häufig gesucht wird nach Unterhaltung und Lokalem (ca. 50%), gefolgt von Gesellschaft, Computer und Elektronik (ca. 45%) und Reisen (ca. 33%)
- Pro Monat und User werden im Schnitt 107 Suchanfragen an Google gestellt
- Die aktivsten Nutzer stellt die Altersgruppe zwischen 18-29 Jahre, die passivten User sind in der Altersgruppe unter 18 Jahren zu finden
- 17% der Suchmaschinenuser nutzen die Möglichkeit mit Hilfe von Operatoren (+, -, oder etc.) gezielter zu suchen.
- Tendenziell wird die Suche immer detaillierter und umfangreicher (mehr Suchbegriffe sowie Suchoperatoren)