
Google verspricht bessere Privatsphärenkontrolle "Wir schämen uns"
Mit verschiedenen Maßnahmen will Google jetzt das Nutzervertrauen und das der Verbraucherschützer wiederherstellen. Dazu setzt das Internetunternehmen einen Director of Privacy ein, verstärkt das Mitarbeiter-Training in Sachen Privatsphäre und aktualisiert seine firmeninternen Prozeduren.
Nicht nur unverschlüsselte Wifidaten hat Google im Rahmen der Datensammlung für Street View eingefangen, sondern in einigen Fällen auch komplette E-Mails und URLs. Das gab jetzt Alan Eustace, Googles Senior VP, Engineering and Research im Google-Blog zu und kündigt einen Maßnahmenkatalog an, der das Vertrauen der Nutzer in den korrekten Umgang der Firma mit privaten Nutzerdaten wiederherstellen soll.
"Wir schämen uns für das, was vorgefallen ist, aber wir sind zuversichtlich, dass die Änderungen unserer Prozesse und Strukturen unsere internen Privatsphären- und Sicherheitsmaßnahmen zum Vorteil aller unserer Nutzer signifikant verbessern werden", versichert Eustace. Dazu werde zunächst die Position eines Privatsphärebeauftragten eingeführt. Diese übernimmt Alma Whitten. Die Google-Mitarbeiterin soll sicherstellen, dass in Zukunft effiziente Privatsphärekontrollen sowohl in Google-Produkten als auch in der Entwicklungsphase eingebaut werden. Der Privatsphärenschützerin soll ein Team von Softwareentwicklern und Produktmanagern an die Seite gestellt werden.
Ebenfalls erweitert wird das interne Datenschutztraining für Google-Angestellte. Ab Dezember werden Mitarbeiter erneut in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre geschult. Zu den bereits bestehenden Dokumentationsprozeduren wird ein neuer Prozess hinzugefügt, bei dem jeder an der Entwicklung von Produkten beteiligte Projektmanager kontinuierlich Datenschutzprotokolle führen muss.
Das Bekanntwerden der Datenschutzverletzungen im Mai 2010 hatte in Deutschland Verbraucherschützer und Regierungsstellen auf den Plan gebracht. Nachdem Google-CEO Eric Schmidt im Juni bereits Abbitte für die illegalen WLAN-Mitschnitte geleistet hatte, war im August für Deutschland ein Widerspruchstool online gegangen, über das Hausbesitzer ihre Immobilien aus dem Street-View-Programm ausblenden lassen konnten.