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Marktstart im Mai Google will eigene Header-Bidding-Lösung vorantreiben

Shutterstock.com/photogearch
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Facebook fokussiert sich stärker auf Header Bidding und Programmatic Advertising und lockt mit Transparenz. Google gerät unter Druck und forciert den Fokus auf seine eigene Lösung "Exchange Bidding Dynamic Allocation" (EBDA).

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Facebook mit sechs Partnern ins Header Bidding einsteigt. Jetzt zieht Google nach und forciert den Fokus auf seine eigene Lösung "Exchange Bidding Dynamic Allocation" (EBDA), berichtet adage.com

Dazu wendet sich Google aktuell an Dutzende Technologie-Partner und Hunderte Publisher, um diese auf die Beta-Phase seiner Header-Bidding-Alternative aufmerksam zu machen. Offizieller Marktstart soll im Mai sein, das Projekt hatte Google vor etwa einem Jahr für erste Tests einigen Publishern zugänglich gemacht.

Header Bidding

Header Bidding ist aktuell das Buzzword der Stunde und steht für ein Verfahren im Programmatic Advertising, das Publishern zu mehr Werbeumsatz verhelfen soll und einen größeren Anteil des Inventars für den automatisierten Display-Handel zugänglich macht.

Für Programmatic Advertising setzen Publisher eine oder mehrere Supply-Side-Plattformen (SSP) ein. Die SSP erhalten mit Header Bidding die Möglichkeit, dynamische Gebote, das heißt Kampagnen in verschiedenen Preiskategorien, zu einem früheren Zeitpunkt als bisher bei dem Publisher-Adserver ­abzugeben. Und das wiederum heißt vor allem: Früher als Googles DoubleClick.

Kann Googles Dominanz schwinden?

Denn bislang war Googles Dominanz auf dem Markt enorm, fast schon Monopol-artig, denn so gut wie jeder Publisher arbeitet via DoubleClick mit dem Giganten zusammen. Der Google DoubleClick AdX-Dienst bietet Zugriff auf mehrere Quellen von Inventar für Online-Displaywerbung - Inventar von bester Qualität, rivalisierende Ad-Tech-Spieler haben da oft das Nachsehen.

Header Bidding sorgt nun für einen transparenteren Biet-Prozess mit höheren Anzeigenpreisen - was Googles Markmacht schwächen kann. Im Vergleich dazu baut Facebook kein eigenes System auf - es zeigt sich vielmehr transparent und öffnet vielmehr sein Audience Network für mobile Web Publisher, die die Header-Bidding-Technologie von einem der folgenden Anbieter nutzen: Amazon, AppNexus, Index Exchange, Media.net, Sonobi oder Sortable.

Google ist nicht dabei und die Wahrscheinlichkeit, dass Facebook und Amazon, ein oft unterschätzter Player auf dem Programmatic-Markt, mit Google zusammenarbeiten werden, ist sehr gering. Unbestreitbar ist, dass Google zunehmend unter Druck gerät. Die Frage, wer auf lange Sicht den Programmatic-Hut aufhaben wird, ist definitiv noch unbeantwortet.

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