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Muenzen

Eigene Girokonten in Planung Google will Bankdienstleistungen anbieten

shutterstock.com/Denis Vrublevski
shutterstock.com/Denis Vrublevski

Bei Google soll es im Bereich Finanzen demnächst mehr als nur Payment-Services geben. Der Internetgigant will nun auch Girokonten anbieten.

Google plant einen Einstieg in Bankdienstleistungen. Die Citi Bank und eine kalifornische Kreditgenossenschaft sind nach Medienberichten die ersten Partner, die gemeinsam mit Google den Nutzern des Techkonzerns ab dem nächsten Jahr über die Google Pay-App Zugriff auf ihre Bankkonten ermöglichen wollen. 

"Wir untersuchen, wie wir mit Banken und Kreditgenossenschaften in den USA Partnerschaften eingehen können, um smarte Girokonten über Google Pay anzubieten. Kunden sollen dabei von nützlichen Budgetierungs-Tools profitieren", heißt es in einer Erklärung an CNBC. In Zukunft sei auch denkbar, dass weitere Banken dem Giroverbund beitreten könnten.

Noch mehr Nutzerdaten für Google

Mit Google würde ein weiteres Technologieunternehmen in den Finanzbereich vordringen will. Für die Finanzinstitutionen sicher ein interessantes Projekt, ließe sich darüber doch ihr Kundenkreis erweitern und gleichzeitig Daten über deren Finanzen sammeln. Für Google wären die Konto- und Finanzdaten ebenfalls eine weitere Möglichkeit, Informationen zu allen Aspekten des Verbraucherlebens zusammenzutragen. 

Bisher hatte Google lange seine Zahlungsfunktionen entwickelt. Verbraucher können mit Google Pay Geld an Freunde senden und sowohl online als auch in Geschäften bezahlen. Mit einem Google-Girokonto ließen sich diesen Dienstleistungen weiter ausbauen. Ob die Nutzer jedoch noch mehr Finanzdaten einem US-Internetunternehmen anvertrauen wollen, dürfte fraglich bleiben.

Die Finanzbranche ist derzeit im Fokus der Tech- und Internetgiganten. Apple hatte vor wenigen Monaten gemeinsam mit der US-amerikanischen Bank Goldman-Sachs eine Kreditkarte herausgebracht - der allerdings derzeit Diskriminierung von Frauen vorgeworfen wird.

Facebooks Vorstoß in den Bereich Kryptowährung scheint indes im Sande zu verlaufen, nachdem zahlreiche Finanzpartner bereits von dem Projekt wieder abgesprungen sind und zudem die Regulationsbehörden noch einige Vorbehalte hegen. Erst gestern jedoch wurde bekannt, dass das Unternehmen mit "Facebook Pay" ein neues Bezahlsystem für WhatsApp, Instagram und Facebook entwickelt hat.

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