
Searchmetrics-Studie Die 5 wichtigsten Ranking-Faktoren für die Nische
Google bevorzugt nischenspezifische Marken - zeigt eine aktuelle Analyse von Searchmetrics.
Google bevorzugt nischenspezifische Marken - zeigt eine aktuelle Analyse von Searchmetrics.
Nach welchen Kriterien rankt Google Websites? Die Frage ist gerade für spezifische Online-Märkte spannend. Welche Faktoren für Nischen in diesem Jahr wichtig sind, zeigt eine Analyse von Searchmetrics.
Die gute Nachricht für alle, die sich online in eher nischigen, themenspezifischen Gefilden bewegen: Google bevorzugt nischenspezifische Marken - das zeigt eine aktuelle Analyse von Searchmetrics. Als "Nische" sieht das Unternehmen einen spezifischen Online-Markt, der durch ein bestimmtes Produktportfolio, Suchinteresse und auch Websites definiert ist.
Für die Studie wurden die Top10-Google.com-Ergebnisse für tausende von Suchanfragen bezogen auf acht verschiedene Nischenbereiche analysiert. Diese sind der Bereich E-Commerce ("Möbel", "Autos"), Reise ("Reiseziele", "Camping"), Finanzen ("Kredit", "Finanzplanung") sowie Gesundheit ("Abnehmen", "Rezepte"). Für jede thematische Nische wurde dabei ein Set von rund 500 relevanten Keywords ermittelt. Diese acht Keyword-Sets für die einzelnen Nischen sind die Analyse-Basis.
Fünf wichtige Ergebnisse der Studie
1. Bilder
Wenig überraschend: Einige Nischen sind mehr auf Bilder angewiesen als andere. So haben etwa die Top-Ergebnisse für Suchanfragen zum Thema "Möbel" durchschnittlich 27,9 Bilder pro Seite - die höchste Anzahl aller Nischen. Laut Searchmetrics ist es wahrscheinlich, dass Google gelernt hat, dass Anfragen für diese Nische am besten erfüllt werden, indem Interessierten die Möglichkeit geboten wird, eine große Auswahl relevanter Bilder anzuschauen. Diese Möbel-Seiten sind in den Suchergebnissen hoch positioniert - trotz der Tatsache, dass viele Bilder das Laden der Seite potenziell verlangsamen.
Auch in der Nische "Rezepte" liegen die Top10-Suchergebnisse durchschnittlich bei 19,8 Bildern pro Seite. Das könnte daran liegen, dass Google den Vorteil der Verwendung von Bildern zur Benutzerführung durch die einzelnen Kochschritte erkannt hat. So kann die Nutzerintention erfüllt werden.
Die geringste Anzahl von On-Page-Bildern haben die untersuchten Finanz-Nischen - die "Kredit"-Nische kommt auf rund 6,5 Bildern pro Seite und "Finanzplanung" auf 8,4 pro Seite. Der Grund ist, dass Anfragen in der Finanzbranche eher informationsgetrieben sind: Interessierte möchten eher Fakten oder Erklärungen zu Krediten, Hypotheken oder Ersparnissen. Bilder sind hierfür weniger wichtig als relevante Textinhalte.
2. Videos
Lange waren relevante Videos auf einer Seite eine sehr effektive Möglichkeit, die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu erhöhen. Doch die aktuelle Studie zeigt, dass Video Content nicht unbedingt für alle Suchanfragen wünschenswert oder erforderlich ist.
Die Top10-Suchergebnisse für Suchanfragen in der Nische "Abnehmen" haben durchschnittlich 0,4 Videos pro Seite, für die meisten anderen waren es 0,1 Videos pro Seite oder weniger. Bei den auf "Möbel"-bezogenen Suchanfragen wiesen die Top10-Ergebnisse fast keine Videos pro Seite auf - und das gleiche galt für Suchanfragen wie "Finanzplanung" und "Kredit".
3. Wortanzahl
Es scheint so, als ob einige Nischen "texthungriger" sind als andere: Hoch positionierte Suchergebnisse in bestimmten Nischen haben mehr Wörter auf einer Seite als andere. Die Top10-Ergebnisse von "Finanzplanung" weisen durchschnittlich 2.581 Wörter pro Seite auf - die höchste aller analysierten Nischen. Google nimmt folglich an, dass persönliche Fragen zum Thema Finanzen umfassende Erklärungen erfordern, die somit mehr Wörter umfassen. Im Gegensatz dazu sind "Möbel" (1.139 Wörter pro Seite) und "Reiseziele" (1.018 Wörter pro Seite) die Nischen mit den wenigsten Wörtern - vermutlich hat Google gelernt, dass Suchende in diesen Nischen eher Bilder sehen möchten statt Text.
Interne Links und Tabellen
4. Interne Links
Interne Links sind wichtig für eine gute Online User Experience - sie sollen Besuchern helfen, auf einer Website leicht zu navigieren und verwandte Inhalte zu finden. Sie sind besonders verbreitet für E-Commerce-Websites, auf denen Käufer ähnliche und ergänzende Produkte problemlos durchsuchen möchten. Daher haben Seiten der E-Commerce-Nischen "Möbel" und "Autos" die meisten internen Links - durchschnittlich 424 beziehungsweise 223 pro Seite.
5. Tabellen
Bei den meisten Nischen sind nur selten Informationen in Tabellen enthalten, obwohl sie in bestimmten Zusammenhängen sehr relevant und zum Beispiel ideal für Vergleiche sind. Das wäre der Fall, wenn Suchende Autos, Hypotheken oder Einrichtungen auf einem Campingplatz beurteilen wollen.
Die Ergebnisse zu "Finanzplanung" etwa hatten 1,5 Tabellen pro Seite - das höchste Ergebnis in der Studie. Des Weiteren sind Tabellen auch in den Nischen "Camping" (1,3 Tabellen pro Seite) und "Autos" (1,1 Tabellen pro Seite) beliebt.
Fazit

Searchmetrics
Wie Daniel Furch, Director Marketing EMEA bei Searchmetrics erklärt, erkennt Google jetzt viel eindeutiger, ob jemand online einen Tisch kaufen möchte, eine persönliche Finanzberatung benötigt oder abnehmen will: "Durch die Verfolgung von Benutzersignalen wie etwa der Anzahl von Klicks auf bestimmte Ergebnisse oder der von Nutzern auf der Seite verbrachten Zeit, lernen Suchmaschinen, inwiefern Faktoren wie etwa das Text-Bild-Verhältnis, oder ob eine Website Verschlüsselung verwendet, um von Besuchern eingegebene persönliche Informationen zu schützen, je nach Bereich geeignet sind, Suchende in einzelnen Nischen zufrieden zu stellen".
Das bedeute, dass SEO-Strategien von Unternehmen für Google differenzierter denn je sein müssen. "Und sie müssen sich auf nischenspezifische Datenerkenntnisse und Regeln verlassen: Der Einsatz generischer SEO-Taktiken und -Regeln wird nicht mehr funktionieren. Im schlimmsten Falle könnten Unternehmen sogar feststellen, dass diese eine negative Auswirkung auf ihre Sichtbarkeit bei Google haben", so Furch.