Wie sieht die Suchmaschinenoptimierung der Zukunft aus?

Wie ein Unternehmen mit den richtigen SEO-Methoden wettbewerbsfähig bleibt, ist ein Themenschwerpunkt auf der diesjährigen "Search Conference" in München, Frankfurt und Hamburg.
Doch da insbesondere der mobile Traffic immer weiter zunimmt: Wie sieht nach Meinung der Speaker die Suchmaschinenoptimierung der Zukunft aus?
Malte Landwehr, Produkt Marketing Manager bei Searchmetrics
"In den letzten zwei Jahren stand die größte SEO-Veränderung unter dem Motto 'from strings to things', also dem Wandel von Keywords zu Themen. Der nächste große Schritt ist, vom Thema zum Suchkontext zu wechseln. Dabei ist 'mobile' nur einer von vielen Faktoren. Der SEO der Zukunft muss den Kontext einer Suche erkennen und Ergebnisse entsprechend präsentieren: Ausführlich und scannbar am Desktop, simpel navigierbar und reich an Video-Inhalten am Smart-TV, komprimiert und snackable am Smartphone, strukturiert und vorlesbar an der Smartwatch."

Astrid Jacobi, Geschäftsführerin von Jacobi & Jacobi
"Unser Kunde wird immer schwerer greifbar: Er sucht nicht mehr stationär vor seinem Rechner, sondern ist unterwegs. Wir müssen es schaffen, ihm passende Inhalte zu präsentieren, abhängig davon, wer er ist, wann er sucht, wo er sich gerade befindet und wie er seine Suche formuliert. Ein ausgefeiltes Kontextmarketing, kombiniert mit fundiertem Wissen über Performanceoptimierung, mobiles Webdesign und User Experience sind vonnöten, um in diesem Marktumfeld konkurrenzfähig zu bleiben. Kurz: Es bleibt spannend, bleiben wir am Ball."

Igor Fedorchak, Senior Account Manager von hurra Communications
"Der mobile Bereich zeigt weltweit eine rasante Entwicklung. Nach neuesten Prognosen wird der globale mobile Datenverkehr in den kommenden Jahren um das Vielfache wachsen. Schon heute gilt eine mobil-optimierte Version der Webseite als Ranking-Faktor für die mobile Suche. Die korrekte Umsetzung der mobilen Version wird daher in der Zukunft eine entscheidende Rolle bei SEO spielen. In diesem Zusammenhang wird der Fokus auf Mobile Usability im Vordergrund bleiben."

Hendrik Unger, Social Media Experte bei 36grad.de
"Werbung stirbt ohne Mobile Marketing. Eine Zielgruppe die nicht mehr ohne Smartphones auskommt, muss auf wearable Gadgets angesprochen werden. Das gilt auch für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo und Co. Wir leben bereits mitten in einer digitalen Welt, die zum großen Teil mobile geworden ist. Wer seinen Marketing Mix nicht auf diese Bedürfnisse ausrichtet, dem fehlt ein elementarer Ansatzpunkt. Nur wer den mobilen Nutzer versteht und ihn dort abholt wo er sich aufhält, hat überhaupt eine Chance auf erfolgreiches Marketing."

Mariano Glas, CEO Serienjunkies.de
"Die Suchmaschinenoptimierung, wie wir sie jetzt kennen, wird in Zukunft nur noch eine kleine Rolle spielen. Google wird die letzte klassische Suchmaschine sein. Wir müssen uns darüber klar sein, dass in Zukunft auf Geräten gesucht wird, die mobil sind, aber keinen Browser haben. Autos zum Beispiel. Oder Uhren. Die Daten auf diesen Geräten auffindbar zu machen, ist die neue große Herausforderung.
Es werden große geschlossene Systeme der Kundschaft Ergebnisse der Datensuche präsentieren, die nur sie haben. Beispielsweise das neue Apple TV mit Sprachsteuerung. Amazon hat hier vorgelegt, doch Apple betreibt einen eigenen Crawler und hat mit 'Apple News' bereits die Content-Produktionsmaschine angeworfen. Facebook plant hier ähnliches.
Weiterhin dürfen wir auch das Thema Augmented Reality nicht verdrängen. Das Internet durchsuchen nach 'Rote Schuhe' wird dem 'Zeig mal Deine Heels und bestell sie mir gleich mal' weichen."

Johan von Hülsen, Geschäftsführender Gesellschafter Wingmen Online Marketing
"Der mobile Traffic nimmt nicht nur zu, er verhält sich auch anders. Er verteilt sich auf mehr, usecase-abhängige Suchmaschinen (auch innerhalb von Apps, zum Beispiel Amazon, Zalando, Youtube). Für ungeduldige, mobile User ist Geschwindigkeit und Aufbereitung entscheidend. Geschwindigkeit ist dabei nicht nur eine technische Frage. Die mobile Aufbereitung und Priorisierung des Inhalts und der Angebote, die den User zeitnah befriedigen (Same Day Delivery) werden ebenso entscheidend sein. Zusätzlich wird der Grad der Individualisierung von Suchergebnissen immer weiter steigen. Für Seitenbetreiber wird es daher elementar, die unterschiedlichen Use-Cases von Mobile (Bahn, SecondScreen, und so weiter) und deren Auswirkung auf das User-Verhalten zu verstehen, um darauf adäquat reagieren zu können."

Andreas Duscha, Leiter Online Marketing CEWE Stiftung
"Das mobile Suchverhalten wird künftig noch stärker durch 'persönliche Assistenten' geprägt, wie zum Beispiel Google Now, Siri oder Cortana. Eine der größten Herausforderungen wird darin liegen, dem Nutzer eine möglichst passende Antwort auf seine verbal gestellten, ausformulierten Fragen zu liefern. Dabei ist es nicht entscheidend, ob die indexierte Antwort durch Informationen aus einer App oder einer mobil optimierten Website generiert wird. Die SEO-Aktivitäten müssen künftig gleichermaßen beide Bereiche umfassen und dazu beitragen, die relevanten Inhalte im richtigen Moment auffindbar zu machen."