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Gastbeitrag Die 5 häufigsten Fehler von Online-Händlern bei SEM-Kampagnen

shutterstock.com/bloomua
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Im SEO- und SEA-Dschungel fällt es oft schwer, den Überblick nicht zu verlieren, Ärgernisse sind unvermeidlich. Das sind die fünf häufigsten Fehler, die Online-Händler bei Kampagnen machen.

Dank technologischer Innovationen entwickeln sich die Produktsuche sowie das Kauferlebnis im Internet ständig weiter. Online-Händler sollten die Wirksamkeit ihrer Marketing-Strategie ständig hinterfragen, um hier nicht den Anschluss zu verlieren.

Bastien Duclaux ist Mitgründer und CEO von Twenga Solutions, Anbieter von Lösungen zur Optimierung der Kundenakquise im E-Commerce. Er erklärt die fünf häufigsten Fehler, die Online-Händler machen und vermeiden sollten, um den Erfolg ihrer Marketingstrategie sicherzustellen.

Fehler Nr. 1: M-Commerce nicht zur Priorität machen

Mobile Commerce ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des E-Commerce und Kunden tätigen Käufe vermehrt von unterwegs statt daheim von ihrem Schreibtisch aus. Tatsächlich kommen bereits 29,7 Prozent des deutschen E-Commerce Traffics von mobilen Geräten und der BVDW prognostiziert, dass bereits knapp die Hälfte (49 Prozent) aller Online-Umsätze bis 2018 über Smartphones und Tablets generiert werden. Händler sind daher gut beraten, eine Strategie speziell für Mobile zu entwickeln, um eine gute Sales Performance zu gewährleisten.

Hierzu ist es notwendig, die mobile Browsing-Aktivität der Kunden in definitive Kaufabschlüsse umzuwandeln. Um eine optimale Nutzererfahrung gleich von Anfang an sicherzustellen, müssen Online-Händler sich also fragen: Ist mein Shop tatsächlich auf die mobile Nutzung ausgerichtet? Gibt es Bilder, die die Ladegeschwindigkeit der Seite einschränken?

Anreiz für Händler gibt es bereits reichlich: "Mobilegeddon", das im April vergangenen Jahres veröffentlichte Update des Ranking Algorithmus, belohnt Händler mit mobilkompatiblen Seiten. Im Gegenzug werden Online-Shops, die ein unzureichendes Surferlebnis für mobile User bieten, schlechter in den Suchresultaten platziert.
Händler können den Test auf Optimierung für Mobilgeräte von Google nutzen, um zu überprüfen, wie benutzerfreundlich und ansprechend ihre Webseite für das mobile Surfen ist.

Fehler Nr. 2: Seinen Produktkatalog nicht aktualisieren

Den eigenen Produktfeed regelmäßig zu aktualisieren ist entscheidend, um Shop-Besucher in Online-Käufer zu verwandeln. Der Bestellvorgang des Kunden startet mit der Suche nach dem passenden Produkt und setzt sich bis zum Kaufabschluss fort - und darüber hinaus!

Der Prozess von der ersten Suche bis hin zur Auswahl und Bestellung kann schwierig und langwierig sein. Stellt der potentielle Käufer dann beim Klick auf die Produktanzeige auf AdWords oder Google Shopping fest, dass sein gewünschtes Produkt ausverkauft, nicht mehr im Lager verfügbar oder der Rabatt abgelaufen ist, sind frustrierte (und nicht wiederkehrende) Kunden sowie verschwendete Anzeigenklicks für die Händler die Folge.

Aktualisierte Informationen sind wichtig, aber sie sollten auch richtig präsentiert werden. Kunden wollen Entscheidungshilfen, wenn sie Produkte vergleichen. Händler sollten ihnen die jeweiligen Produkteigenschaften und -vorteile also gut sichtbar präsentieren. Andernfalls konzentriert sich der Kunde ausschließlich auf andere für ihn wichtige Faktoren bei der Kaufentscheidung, wie den Preis.
Händler sollten das Shoppingerlebnis auf ihrer Seite regelmäßig selbst testen und einen kontinuierlichen Kaufprozess gewährleisten, um möglichst hohe Konversionsraten zu erzielen.

SEO, Bilder und Sicherheit

Fehler Nr. 3: Seine Suchmaschinenoptimierung vernachlässigen

Eine fehlerfreie Webseite ist nur die halbe Miete. Wer kein gutes Ranking auf Google vorweisen kann, macht nicht das Beste aus der eigenen SEM-Kampagne. Daher ist es wichtig, einen durchdachten Plan zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu haben, der die Erfolgschancen auf Kaufabschlüsse erhöht. Händler sollten sich daher die folgenden Fragen stellen:

  • Welchen Kundentypen möchte ich erreichen?
  • Was für Keywords verwenden unsere Kunden, wenn sie online nach Produkten suchen?
  • Welche Semantiken sind in meinen Produkttiteln und -beschreibungen enthalten?
  • Helfen meine Bilder meiner SEO-Strategie?

Händler sollten mit dem Google Keyword Planner die beliebtesten Suchbegriffe analysieren und ihre Seite entsprechend optimieren, um den Traffic auf ihrer Seite zu erhöhen.

Fehler Nr. 4: Bilder nicht strategisch einsetzen

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und sollte deshalb ein essentieller Bestandteil jeder Marketing-Strategie sein. Die richtige Bildauswahl veranlasst Kunden zu einer emotionalen Antwort, welche unvermeidlich die Chancen der Konversion erhöht. KissMetrics hat hilfreiche Richtlinien zur richtigen Farb- und Designauswahl zusammengestellt, um mehr Sales zu generieren.

Bilder, die nicht richtig optimiert wurden, wirken sich negativ auf die Ladegeschwindigkeit der Seite aus. Das frustriert nicht nur die Kunden und führt zu weniger abgeschlossenen Käufen, sondern hat auch signifikante Auswirkungen auf das Ranking in den Suchresultaten.

In Bezug auf SEO sollte die Wichtigkeit der richtigen Bilder-Tags nicht vernachlässigt werden. Suchmaschinen nutzen diese, um die Bilder korrekt zu lesen und den Suchanfragen zuzuordnen. Optimierte Tags erreichen durch zielgerichtete Keywords ein besseres Ranking des Bildes und steigern so den Traffic. Das passende Format und die richtige Größe sind eventuell auch notwendig für andere Kanäle, wie zum Beispiel Google Shopping. Dabei sollten immer die jeweiligen Richtlinien der Plattform beachtet werden, bevor automatisch überall dasselbe Bild verwendet wird.

Fehler Nr. 5: Die Auswirkungen von Sicherheit auf die Kundenerfahrung unterschätzen

Im letzten Jahr wuchs die Anzahl der High-Profile-Cyberattacken signifikant. Mit Vodafone und TalkTalk wurden zwei bekannte Unternehmen Opfer des Diebstahls privater und sensibler Daten durch illegale Hacker. Da dies auch im Jahr 2016 nicht ausbleiben wird, müssen Händler mehr Verantwortung übernehmen, wenn es um die Absicherung ihrer E-Commerce-Seiten geht. Händler müssen also einen umfassenderen Ansatz für ihre Cyber Security entwickeln.
 
Wie sichern Händler am besten ihre Seiten ohne die User Experience einzuschränken? Es ist wichtig, dass Online-Händler sichere Zahlungsseiten zu ihrer höchsten Priorität erklären und sicherstellen, dass sie durchgehend vertrauenswürdige Anbieter und verschlüsselte Webseiten für ihren Checkout-Prozess verwenden.
 
Sicherheit im Kaufprozess ist insbesondere im Hinblick auf mobile Geräte notwendig, welche nicht mehr länger nur für das Browsen nach Produkten verwendet werden, sondern auch um den Bestellprozess komplett auf ihnen zu abzuschließen.
 
Um in diesem Jahr das Beste aus der neuen Marketingkampagne herauszuholen, müssen also viele verschiedene Faktoren beachtet und aufeinander abgestimmt werden. Von Mobile über den Produktfeed bis hin zu den richtigen Keywords und Bildern sowie der Sicherheit beim Kaufprozess - Online-Händler müssen gewährleisten, dass all diese strategischen Elemente effizient ineinandergreifen, um neue Kunden zu gewinnen und hohe Konversionsraten zu erzielen.

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