
"Zero Trust" heißt das neue Grundprinzip, nach dem die US-Regierung die IT-Infrastruktur des Landes gegen Cyber-Attacken schützen will. Die Philosophie, die hinter diesem Prinzip steht, sollten sich auch Online-Händler einmal aufmerksam ansehen.
Am 29. April 2021 schleusten unbekannte Täter eine Ransomware-Schadsoftware in das Computernetzwerk der Colonial Pipeline Company. Die Software begann sofort, Daten von den Firmenservern zu kopieren und anschließend die originalen Datensätze zu verschlüsseln und für das Unternehmen unbrauchbar zu machen. Für den Code zur Wiederherstellung forderten die Täter ein Lösegeld von Colonial, außerdem drohten sie, die erbeuteten Kundendaten zu veröffentlichen. Um größeren Schaden abzuwenden, schaltete Colonial seine IT-Systeme ab.
Ein Ransomware-Angriff, wie er derzeit jeden Tag auf der Welt passiert. Nur: In diesem Fall betraf die Attacke ein besonders kritisches Stück Infrastruktur. Colonial betreibt die größte Versorgungs-Pipeline für Benzin in den USA. Jeden Tag werden durch die Colonial-Pipeline rund 2,5 Millionen Barrel Treibstoff vom Golf von Mexico an die US-Ostküste transportiert. Das entspricht rund 400 Millionen Liter Benzin - etwa sechs Millionen Tankfüllungen. Der Shutdown der Colonial-IT führte zu einem Ausfall der Pipeline. Die Folge: Benzin-Versorgungsengpässe entlang der US-Ostküste, lange Schlangen an den Tankstellen. Erst vier Wochen nach dem Angriff lief die Pipeline wieder normal.
Die Grenze zwischen Cybercrime und Cyberwar verschwimmt
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