Ein Drittel der deutschen Opfer von Erpresser-Software haben bereits Lösegeld bezahlt, um wieder Zugang zu ihren Daten zu haben. Im Durchschnitt zahlen die Erpressten 211 Euro, so eine Umfrage von Bitdefender.
Cybercrime hat viele Erscheinungsformen. Ransomware - oder auch Erpressungstrojaner oder Kryptotrojaner - sind Schadprogramme, mit denen private Daten auf einem fremden Computer verschlüsselt werden oder mit denen der Zugriff auf sie verhindert wird. Ziel ist es dann, vom Geschädigten für die Entschlüsselung oder Freigabe ein Lösegeld zu fordern. Wie eine Umfrage von iSense Solutions im Auftrag von Bitdefender nun zeigt, wurden 2015 3,8 Prozent der Bevölkerung - 3,1 Millionen Nutzer - Opfer einer Ransomware.
Von den deutschen Opfern dieser Erpresser-Software haben 33 Prozent schon einmal Lösegeld gezahlt. Deutschland liegt damit laut der Studie auf Platz zwei, nur in den USA haben mit 50 Prozent mehr Opfer bezahlt. In Dänemark waren es hingegen 30 Prozent.
Kein Lösegeld zahlen, sondern zur Polizei
Grundsätzlich sind 36 Prozent der Deutschen bereit, die Forderungen der Erpresser zu erfüllen, sollten sie Opfer einer Ransomware werden. Im Durchschnitt würden die deutschen User dann 211 Euro ausgeben, um wieder Zugriff auf ihre Daten zu haben. Betroffene aus Großbritannien hingegen bis zu 527 Euro.

Bitdefender
"Das Phänomen Ransomware betraf in den letzten Jahren viele Internet-Nutzer und ist für Cyber-Kriminelle weiterhin ein lohnendes Geschäft", so Catalin Cosoi, Chief Security Strategist bei Bitdefender.
Bitdefender empfiehlt Betroffenen jedoch, kein Lösegeld zu bezahlen, da dies nur die Entwickler von Ransomware unterstütze. Die Kosten für ein Cryptolocker/Cryptowall-Ransomware-Kit inklusive Handbuch, Quellcode und kostenlosem Support sollen laut zdnet.de bei einmalig 3.000 US-Dollar liegen. Zudem haben die Opfer trotz Lösegeldzahlung keine Garantie, dass sie tatsächlich ihre Daten zurückerhalten.
Stattdessen sollten Nutzer aktuelle Sicherheitslösungen einzusetzen und bei Online-Aktivitäten wachsam sein, um Vorfälle zu vermeiden.