
Amazon AWS lässt grüßen: Die Schwarz-Gruppe, Mutter der beiden Handelsketten Lidl und Kaufland, verstärkt die Lidl-Cloud durch eine Firmenübernahme. Laut Medienberichten bezahlt sie 700 Millionen US-Dollar für den Security-Anbieter XM Cyber.
In gleichlautenden Presserklärungen gaben die Schwarz-Gruppe in Neckarsulm und XM Cyber im israelischen Herzlia die Übernahme des Security-Spezialisten durch den Handelskonzern bekannt. XM Cyber soll auch in Zukunft eigenständig operieren, das eigene Produktportfolio an Sicherheitslösungen für hybride Cloud-Systeme soll bestehen werden.
Zum zeitlichen Ablauf der Übernahme und den finanziellen Konditionen machten beide Unternehmen keine offiziellen Angaben, nach Medienberichten soll Schwarz für XM Cyber jedoch rund 700 Millionen US-Dollar gezahlt haben.
Die Lidl-Cloud ist hybrid
Mit der Akquisition baut die Schwarz-Gruppe vor allem die Lidl-Cloud aus. Innerhalb dieser Cloud bietet Schwarz auch Colocation an, also den Betrieb ausgelagerter Unternehmensserver im eigenen Rechenzentrum. Genau für diese Kombination aus eigenen Hosting-Angeboten und einer öffentlichen Cloud (Hybrid-Cloud) bietet XM Cyber passende Sicherheitskonzepte an.
Im Mai 2020 hatte der Handelskonzern bekannt gegeben, dass man künftig nicht nur seine eigene IT in eine selbst betriebene Cloud auslagern, sondern auch Cloud-Dienstleistungen für Dritte anbieten wolle, ähnlich wie es Amazon bereits mit seinen Amazon Web Services vorgemacht hat. Gegenüber etablierten Anbietern wie Amazon, Google und Microsoft sahen sich die Neckarsulmer vor allem in einem Punkt im Vorteil: Da die sogenannte Lidl Cloud mit dem Markennamen "Stackit" auf Infrastruktur in Europa läuft, umgeht sie DSGVO-Probleme mit Serverstandorten außerhalb der EU.