
Q1 2018 Investitionen in Wachstum drücken Zalando in rote Zahlen
Zalandos oberste Priorität ist derzeit das Wachstum. Dafür steckt der Konzern viel Geld in den Ausbau seiner Logistik und IT. Das wiederum drückte im ersten Quartal auf die Profitabilität.
Der Fokus auf Wachstum hat den Online-Modehändler Zalando zum Jahresstart unter dem Strich in die roten Zahlen gedrückt. Konzernchef Rubin Ritter sprach zudem von einem herausfordernden Marktumfeld, bestätigte aber die Jahresziele des Konzerns. "Ein später Start in die Frühjahr-Sommer-Saison hat die Modebranche unter Druck gesetzt, aber wir haben unsere Wachstumsziele für das Gesamtjahr weiterhin fest im Blick."
Die oberste Priorität des Zalando-Managements liegt derzeit auf Wachstum. Dafür steckt der Konzern viel Geld in den Ausbau seiner Logistik und IT und expandierte zuletzt mit der Kosmetik in ein neues Geschäftsfeld. Das drückte im ersten Quartal auf die Profitabilität: Während der Umsatz um 22 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro in die Höhe schoss, brach das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) auf 0,4 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte Zalando noch 20,3 Millionen Euro erwirtschaftet.
Das Umsatzwachstum im ersten Quartal ging laut Zalando wesentlich auf den Zuwachs aktiver Kunden und auf eine höhere Bestellfrequenz zurück. Die Zahl aktiver Kunden stieg um 16,7 Prozent auf 23,9 Millionen, ein Plus von 3,5 Millionen.
Umsatzsteigerung für 2018 geplant
Bei der bereinigten Ebit-Marge fiel das MDax-Unternehmen von 2,1 Prozent vor einem Jahr auf 0 Prozent zurück. Nach einem Nettogewinn von 5,1 Millionen Euro im Vorjahr fiel nun ein Minus von 15 Millionen Euro an. Analysten hatten mit besseren Ergebnissen gerechnet.
Trotz des schwachen Auftakts kalkuliert Zalando für das Gesamtjahr unverändert mit einer Umsatzsteigerung um 20 bis 25 Prozent und einem bereinigten Ebit zwischen 220 und 270 Millionen Euro.
Im Durchschnitt bestellte jeder Kunde vier Mal in den letzten zwölf Monaten, was nach eigenen Angaben einem neuen Höchststand entspricht. Kunden hätten überwiegend von mobilen Endgeräten auf Zalando zugegriffen; der Anteil an mobilen Site-Visits erreichte mit 76,6 Prozent im ersten Quartal 2018 ebenfalls einen neuen Höchststand.
Guter Start für Beauty
Zalando hatte im ersten Quartal mit dem Verkauf von Beauty-Produkten in Deutschland begonnen. Das Sortiment umfasste zu Beginn mehr als 4.000 Produkte von 130 Marken, darunter überwiegend Kosmetik und Hautpflegeprodukte für Frauen.
"Beauty ist unsere erste neue Kategorie seit vier Jahren und der Start lief sehr vielversprechend. Wir nutzen mit Beauty eine großartige Gelegenheit, unser aktuelles Sortiment zu erweitern und uns noch stärker als erste Anlaufstelle für Mode und Lifestyle zu positionieren", so Ritter.