INTERNET WORLD Logo Abo
Charles-Benutzeroberfläche
Plattformen 20.07.2022
Plattformen 20.07.2022

Conversational-Commerce-Anbieter Charles sammelt 20 Millionen US-Dollar von Salesforce ein

Charles
Charles

Mega-Invest für Charles: Der Conversational-Commerce-Anbieter erhält 20 Millionen US-Dollar von Salesforce Ventures. Ziel ist es, mit dem Geld zur "führenden C-Commerce-Plattform für Marken und Unternehmen in ganz Europa zu werden."

Conversational Commerce (C-Commerce) ist ein aktueller Trend im E-Commerce, der vor allem in Asien und Lateinamerika für hohe Gewinne sorgt. In Südamerika etwa kaufen bereits viele Verbraucher Produkte und Dienstleistungen über Chat-Apps wie WhatsApp. Seit einiger Zeit erreicht diese neue Art, Unternehmen und Kunden zueinander zu bringen, auch Europa. Ein Anbieter in diesem Segment ist Charles. Das in Berlin gegründete Unternehmen konnte sich nun in einer Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar sichern.

Angeführt wurde die Runde von Salesforce Ventures. Accel und HV Capital, die bereits die Seed-Runde des Unternehmens im Jahr 2021 anführten, beteiligen sich ebenfalls daran. Ziel ist es nun, "Europas führende Conversational-Commerce-as-a-Service-Plattform" zu werden. In einer europaweiten Expansion in weitere Kernmärkte sowie in das Enterprise Segment soll das Portfolio in Zukunft erweitert werden.

All-in-One-Betriebssystem

Charles ist eine Plattform für den Conversational Commerce. Als All-in-One-Betriebssystem ermöglicht es Service-, Verkaufs- und Newsletter-Funktionen für Chat-Apps. Damit können Unternehmen den Verkauf von Produkten, beziehungsweise ihre Angebote personalisieren, Newsletter versenden und Kundenanfragen direkt im Chat beantworten.

Artjem Weissbeck und Andreas Tussing brachten Charles im Jahr 2020 auf den Markt. "Von Anfang an war es unsere Mission, den Handel wieder persönlicher zu gestalten, indem wir ihn in unsere menschlichste Gewohnheit einbinden: die Konversation", erklärt Artjem Weissbeck, Mitbegründer und Co-CEO von Charles das Geschäftsmodell. "Große Messaging-Apps wie WhatsApp haben in Lateinamerika und Asien bewiesen, dass sich der Verkauf von Produkten, Marketing und Kundenservice an einem einzigen Ort vereinen lassen".

Vorteile von Conversational Commerce

Nach Firmenaussagen könnten Unternehmen mit einem gezielten Einsatz von C-Commerce Jahresumsätze im siebenstelligen Bereich über WhatsApp machen. Auch die Öffnungsraten von Newslettern würden sich auf über 90 Prozent verbessern, so die Charles-Gründer.

Damit könnten Firmen 8-mal mehr Umsatz pro Empfänger als über E-Mail generieren. Nowi Kallen, Managing Director bei Salesforce Ventures, ist sich sicher, dass Unternehmen über ein C-Commerce-Tool häufiger mit Kunden interagieren könnten und Umsätze gesteigert, sowie Kundenakquisitionskosten gesenkt werden könnten.

Globale Verbreitung von Conversational Commerce

Über die Chat-App WeChat wurde im vergangenen Jahr in China ein Umsatz von 400 Milliarden US-Dollar gemacht. Dies geschah über sogenannte "Mini-Transaktionen".

In Europa nutzen bereits bis zu 91 Prozent der Verbraucher WhatsApp, was ein enormes Marktpotential darstellt und in den kommenden Jahren den Handel beeinflussen könnte.

Das könnte Sie auch interessieren