
Lokale Online-Marktplätze wir-liefern.org: "Immer mehr Leute wollen wissen, wo die Ware herkommt"
Mirjam Müller
Mirjam Müller
Die Journalistin Mirjam Müller hat vor einem Jahr mit einigen Mitstreitern ein Portal für lokale Händler und Gastronomie gestartet. Im Interview erzählt sie, was hinter dem Projekt steckt und weshalb sie sich dafür mehr Unterstützung aus der Politik erhofft.
Mirjam Müller ist in Fachkreisen als freie Journalistin für Digital- und Wirtschaftsthemen bekannt. Im Frühjahr 2020 startete die Wahlhamburgerin eine ungewöhnliche Aktion. Zusammen mit zwei Mitstreitern stampfte sie wir-liefern.org aus dem Boden, eine Shopping-Plattform, die kleine Einzelhändler in der Corona-Krise unterstützen sollte. Inzwischen tummeln sich über 1.200 Anbieter auf der Plattform.
Mirjam, woher kam die Idee, wir-liefern.org zu starten?
Mirjam Müller: Die erste Welle der Corona-Pandemie traf neben Kultur und Gastronomie vor allem den lokalen Einzelhandel. Viele stationäre Geschäfte mussten um ihre Existenz fürchten und haben mit unglaublicher Energie nach Auswegen aus dem Lockdown gesucht. In zahlreichen Geschäften haben wir damals Zettel mit Hinweisen in den Schaufenstern gesehen: Ruft uns an, wir liefern euch gern die Ware nach Hause! Doch ganz viele, vor allem viele kleine Geschäfte, hatten keinen Online Shop. Wenn die Kunden nicht zufällig an ihren Läden vorbeikamen, bekamen sie gar nicht mit, dass man dort weiter einkaufen konnte.
Für mich gehören die kleinen Händler, Boutiquen und Geschäfte ebenso wie Kneipen, Cafés und Restaurants zu den zentralen Elementen unsere Städte. Außerdem sind sie wichtige Arbeitgeber und bilden junge Menschen aus. Deshalb wollte ich unbedingt einen Beitrag dazu leisten, Einzelhändler und Gastronomen in der Krise zu unterstützen. Die Idee war, ein Portal zu schaffen, in dem man nachsehen kann, welche Angebote die Händler in der Umgebung haben. Eine solche virtuelle Fußgängerzone konnte ich natürlich nicht alleine bauen. Zum Glück habe ich engagierte Mitstreiter gefunden. Mit im Gründungsteam ist Thomas Reichert, Geschäftsführer der Düsseldorfer digitalbauhaus GmbH, er hat die gesamte Plattform pro bono technisch konzipiert und gebaut. Der Dritte im Bunde ist Christian Hasselbring, er arbeitet als Digitalberater und hat lange Erfahrung bei der Entwicklung digitaler Produkte.
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