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Cross-Border-Commerce Die größten Herausforderungen beim internationalen Online-Handel

Shutterstock/William Potter
Shutterstock/William Potter

Sprachbarriere, richtige Produktwahl, hohe Kosten: Miriam van Straelen von Roland Berger erklärt im Interview, auf was sich Online-Händler im Zuge einer Internationalisierungsstrategie einstellen müssen - und warum sich der Schritt trotz der Herausforderungen lohnt.

Die Flexibilität bei der Auswahl der richtigen Plattform wird immer größer und gleichzeitig auch komplexer. Im Vorfeld der Marktplatz Convention 2022 hat Keynote-Speakerin Miriam van Straelen von der Unternehmensberatung Roland Berger verraten, wie der Sprung in neue Ländermärkte gelingt, auf welche Herausforderungen sich Online-Händler einstellen müssen - und wie sie davon profitieren können.

Welche Vorteile bringt die Internationalisierung über Plattformen?
Miriam van Straelen: Plattformen funktionieren wie Multiplikatoren. Gute Plattformen arbeiten in der Regel mit Partnern zusammen, die sich auf die einzelnen Schritte der Wertschöpfung fokussieren. Somit profitieren Händler von der Expertise und den Skaleneffekten und können mit einfachen Plug & Play-Integrationen ihre eigenen Shops der Welt zugänglich machen. Als konkretes Beispiel: steuerliche Themen, internationale Versand- und Bezahloptionen bis zum Kundenservice werden oft von den Plattformen berücksichtigt und angeboten.
 
Warum scheuen sich trotzdem viele Markenhersteller, diesen Schritt zu gehen?
Van Straelen: Häufig aufgrund der Sorge den direkten Draht zum Kunden zu verlieren und natürlich auch weil Plattformlösungen sehr standardisiert sind. Viele Händler möchten die Hoheit über ihre Prozesse, die Kundenansprache und Platzierung ihrer Brand behalten.

Miriam van Straelen

Miriam van Straelen, Partner bei Roland Berger

Roland Berger


 
Was sind die größten Herausforderungen beim internationalen Online-Handel?
Van Straelen: Zu den größten Herausforderungen gehören die Kommunikation aufgrund der bestehenden Sprachbarrieren und die Wahl der richtigen Produkte für die einzelnen Märkte. Das kostet alles Zeit und es können viele Fehler gemacht werden, beziehungsweise es könnten hohe Opportunitätskosten entstehen.
 
Wie hat sich die Plattformökonomie in den letzten zehn Jahren entwickelt - und wo geht die Reise hin?

Van Straelen: Mittlerweile werden immer mehr Services hinsichtlich einer Rundum-Sorglos-Lösung für Händler angeboten. Die steigende Zahl an Anbietern führt dazu, dass Händler mehr Flexibilität bei der Auswahl der richtigen Plattform haben. Das bringt allerdings auch wieder mehr Komplexität mit sich. Wer die Wahl hat, hat die Qual. In der Zukunft sehe ich, dass es immer mehr Aggregatoren geben wird oder Plattformen für Plattformen.

Die Experten der Marktplatz Convention am 1./2. Juni 2022 in Düsseldorf machen Sie fit fürs Plattform-Geschäft - in Deutschland, in Europa und weltweit. Tickets gibt’s hier.

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