
Die Erfolgsgeschichte von Zalando begann im Jahr 2008, als das Berliner Start-up nach dem Vorbild des US-amerikanischen Online-Versandhändlers Zappos online ging. Die beiden Gründer Robert Gentz und David Schneider finanzierten ihre Geschäftsidee mit Investorenkapital der drei Samwer-Brüder, nachdem sie Oliver Samwer während ihres Studiums an der WHU - Otto Beisheim School of Management kennengelernt hatten

Mit einer Bilanzsumme in Höhe von 326.618,02 Euro galt Zalando Ende 2008 laut dem im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss als kleine Kapitalgesellschaft gemäß Paragraph 267 Abs. 1 HGB. Das Hauptquartier des Online-Händlers befindet sich in der Tamara-Danz-Straße in Berlin

Ursprünglich gestartet war Zalando als Versandhändler für Schuhe. Doch im Lauf der Zeit hat der Anbieter sein Portfolio ausgebaut ...

... bereits 2009, also im ersten Jahr nach dem Start, ergänzten die Bereiche Mode und Bekleidung das Sortiment des Start-ups, das inzwischen begonnen hat, eigene Kollektionen und Labels im Markt anzubieten

Ebenfalls schon 2009 erweiterte Zalando sein Versandgebiet über die deutschen Grenzen hinaus, und zwar zunächst nach Österreich. Seit 2011 liefert der Modehändler auch in die Schweiz. Der Umsatz war bis dahin auf mehr als 500 Millionen Euro geklettert - bei einem Jahresverlust von 59,7 Millionen Euro

Inzwischen besteht die Führungsriege von Zalando aus drei Mitgliedern: Neben den beiden Gründern Robert Gentz (von rechts) und David Schneider sitzt seit 2010 auch noch Rubin Ritter im Vorstand

Im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit angekommen ist Zalando wohl seit 2011, als auffällige TV-Spots zum Markenzeichen des Unternehmens wurden. Das Motto der Werbung: Schrei vor Glück!

Ende März 2012 eröffnete der Online-Modehändler schließlich auch ein stationäres Standbein, den Outlet-Store in Berlin-Kreuzberg. Der Zutritt zum Shop, mit dem Zalando seine Vertriebswege erweitert hat, ist nur mit entsprechender Kundenkarte gestattet. Der Outlet Store, in dem mehr als 500 Marken angeboten werden, führt unter anderem die Eigenmarken KIOMI und Zign im Sortiment und gewährt Preisnachlässe zwischen 30 und 70 Prozent

Rund zwei Jahre nach dem Shop in der Heimatstadt Berlin eröffnete Zalando darüber hinaus einen Outlet-Store in Frankfurt-Bockenheim. In der zweiten Filiale mit mehr als 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche kann auch ohne Kundenkarte eingekauft werden

Einen Teil seiner Software-Entwicklung hat das Unternehmen mittlerweile von Berlin, wo das sogenannte Technologie-Hub in der Mollstraße sitzt, nach Dortmund ausgelagert. Dort sind seit Mitte 2012 Entwickler für Zalando tätig

Keine gute Entwicklung nahm dagegen Emeza, ein Webshop-Ableger, mit dem Zalando Luxusmarken an die Frau und den Mann bringen wollte. Erst Anfang 2013 gestartet, wurde der Luxusableger bereits Ende des gleichen Jahres wieder eingestellt. Das Sortiment des Shops finden Kunden inzwischen im Premium-Segment von Zalando selbst

Im Dezember 2013 wurde Zalando von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt. Der Umsatz betrug in diesem Geschäftsjahr rund 1,8 Milliarden Euro. Allerdings fuhr das Unternehmen im Jahr 2013 weiterhin Verluste ein, und zwar in Höhe von 120 Millionen Euro. Die Retourenquote des Händlers lag zu dieser Zeit laut Rubin Ritter bei rund 50 Prozent

Im Frühjahr 2014 firmierte Zalando schließlich in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) um, um innerhalb Europas einheitlich auftreten zu können. Seit dem 1. Oktober 2014 ist der Online-Händler außerdem an der Börse. Der Emissionspreis der Aktie lag bei 21,50 Euro, die Einnahmen durch den Börsengang beliefen sich auf 605 Millionen Euro, wodurch der Unternehmenswert von Zalando auf sechs Milliarden Euro kletterte

Ebenfalls im Jahr 2014 startete Zalando eine Fashion Tour durch Frankreich, um die Kunden in Paris, Lille, Lyon und Marseille vor Ort zu treffen. In einem maßgefertigten Van präsentierte der Händler seine aktuelle Sommer-Kollektion sowie Styling-Tipps von französischen Bloggern

Im Dezember 2014 wurde bekannt, dass Zalando in die Fußstapfen der Curated-Shopping-Anbieter treten will. Das jüngste Baby des Modeversenders hat zwar noch keinen Namen, doch der Geburtstermin ist für die ersten sechs Monate 2015 angekündigt.
Anders als viele Mitbewerber will Zalando nicht nur Männer, sondern auch Frauen von Stylisten einkleiden lassen. Wer den Service in Anspruch nehmen will - und das Unternehmen ist sich sicher, dass ein Großteil der 14 Millionen Kunden dies für einen interessanten Service hält - muss einen Online-Style-Test machen und kann sich dann den passenden Stylisten auswählen

Den ersten konzernweiten Break-Even erzielte Zalando schließlich im dritten Quartal 2014: Von Juli bis September erwirtschaftete der Händler ein Plus beim Konzernumsatz von 24 Prozent auf 501 Millionen Euro - nach 404 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Insbesondere in den internationalen Märkten legte der Modeversender stark zu: Im Segment "übriges Europa" vermeldet Zalando ein Plus von 39,9 Prozent auf 198 Millionen Euro (2013: 141 Millionen Euro). In Deutschland, Österreich und der Schweiz stieg die Profitabilität auf eine um aktienbasierte Vergütung bereinigte EBIT-Marke von 3,9 Prozent. Für das Gesamtgeschäft lag sie im dritten Quartal bei 0,8 Prozent (nach minus 12,4 Prozent im dritten Quartal 2013). Die Entwicklung begründete das Unternehmen mit verbesserten Kostenpositionen für Logistik, Marketing und Verwaltung.