Omnichannel-Strategie Gerry Weber mit Markenshop bei eBay vertreten
Neben Adidas entscheiden sich immer mehr Markenhersteller dazu, ihre Produkte auch auf Marktplätzen wie eBay zu verkaufen. Jetzt ist auch das Modeunternehmen Gerry Weber mit an Bord.
Das Mode- und Lifestyleunternehmen Gerry Weber ist seit kurzem mit einem eigenen Markenshop bei eBay vertreten. Nutzer des Online-Marktplatzes können damit aus einem Angebot von rund 1.000 Artikeln des Herstellers wählen.
Gerry Weber wolle dadurch seine Omnichannel-Strategie um einen weiteren Vertriebskanal erweitern: "Die Plattform bietet uns eine große Reichweite und einen guten Zugang zu Online-affinen Nutzern. Sie ermöglicht, unsere Mode in unserer eigenen Markenwelt modern und ansprechend zu präsentieren. Daher haben wir uns für diesen weiteren Absatzkanal entschieden", begründet Gerry-Weber-Vorstand Ralf Weber den Schritt. Der 1973 gegründete Konzern zählt inzwischen mehr als 5.000 Mitarbeiter weltweit.
Markenhersteller und eBay
Immer mehr Markenhersteller sind inzwischen zu einer Zusammenarbeit mit eBay bereit. Für Aufsehen sorgte vor einigen Wochen die Ankündigung von Adidas, seinen Händlern den Verkauf über Marktplätze wie eBay und Amazon wieder offiziell zu erlauben. Zuvor hatte der Sport-Artikel-Hersteller seinen Händlern den Verkauf über diese Plattformen verboten. Als Grund nannte das Unternehmen, dass die Präsentation dort nicht optimal sei. Adidas gab offen zu, dass die Aufhebung des Verbots von Ermittlungen des Bundeskartellamts wegen Wettbewerbseinschränkungen, die seit vergangenem Jahr liefen, beeinflusst wurde: "Unser enger Dialog mit dem Bundeskartellamt hat in den letzten zwei Jahren dazu geführt, dass wir uns mit dem Amt in strittigen Fragen unserer Bedingungen auf gemeinsame Lösungen verständigen konnten." Das Kartellamt hatte die Ermittlungen daraufhin eingestellt.
Neben Adidas haben auch weitere Unternehmen ihre Rechtsstreitigkeiten mit eBay beendet. Im Juli 2014 etwa hat die französische Aktiengesellschaft LVMH (Moët Hennessy - Louis Vuitton) eine Zusammenarbeit mit dem Marktplatz angekündigt, die sich zum Ziel gesetzt hat Urheberrechte zu schützen und Fälschungen im Online-Handel zu bekämpfen. Zuvor hatten bereits im Januar 2014 der französische Kosmetikhersteller L'Oréal und eBay ihre andauernden Rechtsstreitigkeiten beigelegt.
eBay betont indes, sich inzwischen als Partner der Markenhersteller zu verstehen. Mit seinem 2013 gestarteten Partnerprogramm kommt die Plattform den Markenherstellern entgegen und bietet ihnen neue Möglichkeiten, sich auf dem Marktplatz zu präsentieren. "Unser Geschäft hat sich stark gewandelt", sagt etwa Andreas Lippert, Senior Director Merchant Development bei eBay. Im Interview erklärt er das Konzept des "Connected Commerce".