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Weihnachtsgeschenke

Verdi ruft zu Protesten auf Amazon-Streik: Weihnachtsgeschenke nun doch in Gefahr?

"Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", so Verdi.

shutterstock.com/Timmary

"Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", so Verdi.

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Erst vor wenigen Tagen betonte Amazon noch, dass alle Weihnachtsgeschenke trotz Streiks pünktlich geliefert werden. Nun besteht wohl doch die Gefahr, dass Lieferungen nicht pünktlich ankommen. Grund dafür sind Proteste an zwei Amazon-Standorten.

Mitten im Weihnachtsgeschäft hat nach Gewerkschaftsangaben in der Nacht auf Montag ein mehrtägiger Streik von Beschäftigten an zwei Standorten beim Versandhändler Amazon begonnen. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi der Deutschen-Presse Agentur in der Nacht zum Montag.

Die Gewerkschafter riefen Amazon-Mitarbeiter des Versandhandelszentrum Sachsen in Leipzig auf, bis zum Heiligabend zu streiken. Im Versandhandelszentrum in Werne in Nordrhein-Westfalen sollen sie zunächst bis Dienstagabend streiken. Der Streik könnte jedoch bald auf mehr Standorte und längere Zeit ausgeweitet werden, sagte ein Sprecher.

Amazon war am frühen Montagmorgen nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten am Standort Rheinberg bereits in der vergangenen Woche zum Arbeitskampf aufgerufen.

Mit dem Streik wollen die Gewerkschafter ihre Forderung unterstreichen, Arbeitsbedingungen tarifvertraglich zu regeln. Verdi fordert Amazon seit mehr als fünf Jahren dazu auf, Tarifverhandlungen analog zum Einzel- und Versandhandel zu führen. Das US-Unternehmen lehnt dies ab. Amazon sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende dessen, was in der Logistikbranche üblich sei.

Update: "Kunden müssen sich keine Sorgen machen"

Inzwischen hat sich auch Amazon selbst geäußert. Demnach müssen sich die Kunden keine Sorgen um ihre Geschenke machen: "Die Gewerkschaft Verdi hat an den Amazon-Logistikstandorten in Leipzig und Werne zum Streik aufgerufen. Dort hat nur ein sehr geringer Teil der Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Wir sind gut auf Weihnachten vorbereitet. Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Lieferversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal."

Weiter heißt es: "Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2.397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni. Hinzu kommen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen. Zusätzlich bietet Amazon innovative Programme wie 'Career Choice' an, in dessen Rahmen Amazon die berufliche Ausbildung der Mitarbeiter fördert. Amazon übernimmt 95 Prozent der Kosten für bundesweit anerkannte Kurse."

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