Neue Paket-Kooperation für Amazon: Der Online-Händler kooperiert mit dem Ölkonzern Shell, um das Tankstellennetz Shells als Paketstationen für Amazon-Bestellungen zu nutzen.
Neue Paket-Kooperation für Amazon: Der Online-Retailer tut sich mit dem Ölkonzern Shell zusammen, um das Tankstellennetz Shells als Paketstationen für Amazon-Bestellungen zu nutzen. Die Überlegung: Wer berufstätig ist und zu Hause keine Pakete empfangen kann, kann auf dem Weg zur oder von der Arbeit vielleicht an einer Tankstelle anhalten und dort die in Schließfächern abgelegten Pakete abholen. Der Ölkonzern Shell erlaubt Amazon, seine Abholstationen, die Amazon Lockers, an seinen Tankstellen aufzubauen.
Testphase hat bereits begonnen
Die Kooperation befindet sich nach Informationen der Wirtschaftswoche bereits in einer Testphase in München. An zehn Shell-Tankstellen sind die Amazon-Paketschließfächer bereits seit Juli 2016 im Einsatz. Wenn sich das Konzept als tragfähig erweist, könnte die Paketabholung an der Tankstelle in Kürze auf Hunderte von Shell-Stationen erweitert werden.
Vorstoß in Sachen Transportlogistik
Mit dem Projekt schiebt Amazon erneut seinen Vorstoß in die Transportlogistik an, indem der amerikanische Retail-Konzern seine deutschen Lieferpartner wie Deutsche Post, DHL, Hermes etc. mit eigenen Lösungen umgeht. Den ersten Amazon Locker - noch ohne Shell - gab es bereits vor rund einem Monat, ebenfalls in München.
Die Post zeigt sich gelassen
Ein Post-Sprecherin zeigte sich angesichts der Zusammenarbeit von Amazon mit Shell gelassen. Die Post verfüge selbst über rund 3.000 Paketstationen, rund 200 davon lägen an Tankstellen, betonte sie. Dabei arbeite die Post mit allen großen Tankstellenbetreibern zusammen. "Die Services die Amazon testet, bieten wir seit Jahren." Gleichzeitig bekräftigte sie, die Post werde auch weiterhin eng mit Amazon zusammenarbeiten.
Bei dem neuen Service bekommen die Kunden nach Amazon-Angaben eine E-Mail-Benachrichtigung mit individuellem Abholcode, sobald die Sendungen an der so genannten Abholstation bereitliegen. Dieser Code wird dann bei der Abholung eingegeben oder ein Barcode per Lesegerät eingescannt. Ab Zustellung haben die Kunden drei Werktage Zeit, um ihre Sendung abzuholen. Nicht abgeholte Pakete würden danach an Amazon zurückgesandt und durch die Warenrücknahme erstattet, hieß es. Zur Frage, ob weitere Partner für ähnliche Kooperationen in Frage kommen, äußerte sich Amazon nicht.