
Versicherungsbranche Amazon will in indische Online-Versicherung Acko investieren
Amazon will sich an einer Finanzierungsrunde der indischen Online-Versicherung Acko mit 15,77 Millionen US-Dollar beteiligen. Nach Abschluss soll Amazon auf seinem indischen Marktplatz einige Finanzprodukte von Acko anbieten wollen.
Dass Amazon schon seit einiger Zeit mit der Versicherungsbranche liebäugelt, ist bekannt. Nun soll der Marktplatzbetreiber weiter in das Business einsteigen und in die indische Online-Versicherung Acko investieren, berichtet der Amazon-Watchblog.
Das Investment soll im Rahmen einer Finanzierungsrunde erfolgen und in etwa 15,77 Millionen US-Dollar betragen. Nach Abschluss möchte Amazon dann auf seinem indischen Marktplatz einige Finanzprodukte von Acko seinen Usern anbieten. Erst zu Beginn des Jahres hatte Acko eine Genehmigung zum Eintritt in den Versicherungsmarkt Indiens bekommen.
Die Versicherungsgesellschaft soll Gerüchten zufolge in der Vergangenheit auch Verhandlungen mit dem indischen Marktplatz-Betreiber Flipkart - Amazons größer Mitbewerber in Indien - geführt haben. Doch es kam zu keinem Vertragsabschluss.
Der indische Fintech-Markt soll bis 2020 auf 2,4 Milliarden US-Dollar wachsen. Hier könnte Amazon durch das strategische Investment profitieren. Aktuell wird der Versicherungsmarkt in Indien allerdings noch von Banken und Regierungsbehörden dominiert. Doch das könnte sich durch die wachsende Online-Konkurrenz bald ändern.
Aber nicht nur im asiatischen Raum will Amazon in die Versicherungsbranche eintreten. Bereits im November vergangenen Jahres wurde bekannt, dass der E-Commerce-Riese in London auf der Suche nach Versicherungsprofis ist. Amazon sucht hier nach Versicherungsexperten, die "sich am Start eines neuen Unternehmens beteiligen wollen". Man wolle die Kundenerfahrung aus Produktversicherungen neu definieren und dabei "disruptiv verändern, wie die Policen gekauft und verkauft werden".
Bedrohung für die Branche?
Im Fall von Amazon scheint die Versicherungsbranche tatsächlich schwitzen zu müssen: Man spricht in Kreisen bereits von einer "echten Bedrohung". Produktversicherungen, die mit dem Kauf von Geräten einhergehen, können lukrativ sein - hinzu kommt bei Amazon der enorme Kundendatenschatz, mit dem der Händler seinen Nutzern entsprechend weitere, passende Versicherungsangebote machen könnte. Diese können dann weit über die ursprünglichen produktbezogenen Angebote hinausgehen.