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Neues Gebührenmodell Amazon führt Mindestverkaufsgebühr ein

shutterstock.com/BigTunaOnline
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Amazon führt eine Mindestverkaufsgebühr von 0,30 Euro ein. Zudem passt der E-Commerce-Riese seine prozentualen Verkaufsgebühren in ausgewählten Produktkategorien an.

Ab dem 5. Juni 2019 führt Amazon für seine Händler eine Mindestverkaufsgebühr von 0,30 Euro pro Artikel ein, berichtet Revoic. Dabei handelt es sich um die prozentuale Provision, die ein Händler bei dem Verkauf eines Produktes an Amazon abführen muss.

"Wir führen eine Mindestverkaufsgebühr von 0,30 Euro/0,25 GBP pro Artikel für alle Kategorien ein, mit Ausnahme der Kategorien Lebensmittel und Medien (Bücher, Musik, Videos, Videospiele, DVDs und Software)", zitiert "Fossi" das Schreiben von Amazon im Seller Forum.

Anpassungen der prozentualen Verkaufsgebühren

Überschreitet ein Produkt die Mindestverkaufsgebühr von 0,30 Euro, wird aller Voraussicht nach die prozentuale Gebühr greifen. Aber auch an diesen hat Amazon Anpassungen vorgenommen. Allerdings senkt der Marktplatz-Betreiber die prozentuale Verkaufsgebühr in einigen Artikelkategorien.

  • Amazon reduziert die prozentuale Verkaufsgebühr für Möbel von 15 Prozent auf zehn Prozent für Produkte mit einem Gesamtverkaufspreis über 200 Euro. Dies gilt allerdings nicht für Matratzen. Für Matratzen wird weiterhin eine Gebühr von 15 Prozent erhoben.

  • Die prozentuale Verkaufsgebühr für Schmuck und Uhren wird von 20 Prozent auf fünf Prozent für Produkte mit einem Gesamtverkaufspreis über 250 Euro reduziert.

  • Geändert wird ebenfalls die prozentuale Verkaufsgebühr für Produkte der Kategorien Lebensmittel (ausgenommen sind Produkte der Kategorie "Bier, Wein & Spirituosen"), Beauty, Drogerie und Körperpflege und Babyprodukte (ausgenommen Babybekleidung) für Artikel mit einem Gesamtverkaufspreis von maximal zehn Euro von 15 Prozent auf acht Prozent.

  • Es wird weiterhin eine Gebühr von 15 Prozent für Artikel mit einem Gesamtverkaufspreis von über zehn Euro erhoben.

Mehr teure Möbel und Produkte des täglichen Bedarfs

Die Reduktion der prozentualen Verkaufsgebühr insbesondere im Bereich Möbel sowie Artikel des täglichen Bedarfs könnte den Marktplatz in diesen Kategorien für Händler attraktiver machen. Der E-Commerce-Riese hofft offenbar durch die Anpassungen sich hier besser in Position bringen zu können. Denn in diesen Segmenten hat Amazon noch Luft nach oben.

Im gleichen Zuge könnte aber die Senkung der prozentualen Verkaufsgebühr sowie die Einführung der Mindestverkaufsgebühr zur Folge haben, dass der Preiskampf bei den niedrigpreisigen Produkten noch intensiver wird. Beispielsweise bedeutet die Gebührensenkung im Bereich Beauty, dass sich zum einen viele Händler, die bisher knapp mehr als zehn Euro für ein Produkt verlangt haben, den Preis nun unter zehn Euro senken. Denn so können sie von den neuen günstigeren Gebühren profitieren. Zum anderen gibt die Gebührensenkung Händlern etwas mehr preislichen Spielraum, wodurch der Preiskampf - der bei kostengünstigen Produkten bereits jetzt hart ist - noch weiter angeheizt wird. 

Erst im Dezember hatte der E-Commerce-Riese die Anpassung seiner Preise für Fulfillment By Amazon (FBA) zum 1. August 2019 angekündigt. Und seit dem 1. April gibt es neue Preise für den Versand durch Amazon.

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