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Michael Luhnen
Payment 01.10.2018
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Paypal-Chef Luhnen "Das ist wirklich keine Preiserhöhung"

Michael Luhnen, Deutschland-Chef von Paypal

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Michael Luhnen, Deutschland-Chef von Paypal

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Über das neue Gebührenmodell spricht der neue Deutschland-Chef von Paypal, Michael Luhnen, unter anderem im Interview. Luhnen hat Mitte September Frank Keller abgelöst, der zu Paypal in die USA wechselt.

Mit Google Pay und Apple Pay kommt neue Konkurrenz auf den deutschen Payment-Markt, Amazon könnte Paypal beim Voice Commerce den Rang ablaufen, und unter den Shop-Betreibern herrscht Unruhe wegen der jüngsten Preiserhöhung - kein leichtes Terrain für Michael Luhnen, seit Mitte September neuer Deutschland-Chef von Paypal. Im Interview erklärt er, wie er das neue Gebührenmodell versteht.

Herr Luhnen, Sie betonen immer wieder, dass Paypal die Belange der KMUs berücksichtigen. Wie passt denn die jüngste Änderung der AGB dazu, die eine Gebührenerhöhung gerade für kleinere Händler bedeutet, da Anbieter mit geringeren Transaktionsvolumina jetzt höhere Gebühren bezahlen müssen?
Michael Luhnen:
Wir haben Ende August unsere Gebührenstruktur angepasst. Der primäre Gedanke dahinter war, unsere Gebühren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, indem Paypal, Paypal Express und Paypal Plus den gleichen Preis bekommen. Gleichzeitig können sich die Händler ab einer bestimmten Größe für bestimmte Händlerkonditionen anmelden. Wenn die Händler hier eine optimierte Einbindung von Paypal vornehmen und zum Beispiel Paypal Express ergänzen, können sie auch entsprechend andere Konditionen bekommen. Ich verstehe das als Vereinheitlichung und Anpassung.

Das ändert aber nichts daran, dass es kleinere Händler am stärksten trifft.
Luhnen: Ich möchte das noch einmal richtigstellen: Das ist wirklich keine Preiserhöhung. Kunden, die mehr Services von uns nutzen, haben die Chance, mehr Volumen mit uns zu machen und dann auch viel bessere Preise zu bekommen. Und das ist in unserer neuen Preisstruktur berücksichtigt, indem wir eine andere Abstufung der Preisstaffeln eingeführt haben. Früher durfte man die Händlerkonditionen erst ab 5.000 Euro Umsatzvolumen pro Monat beantragen. Da sind wir auf 2.000 Euro heruntergegangen. Das ist eine andere Einstiegsmöglichkeit für kleinere Händler, und das nutzen diese auch. Deswegen bleibe ich dabei: Insgesamt ist es eine Anpassung.

Auf welchem Geschäftsbereich liegt denn das Hauptaugenmerk von Paypal, auf den KMUs oder auf den Großkunden?
Luhnen: Unser Ziel ist, alle Händlergruppen anzusprechen. Deshalb versuchen wir, für alle Händlersegmente und alle Größen ein relevantes Angebot bereitzustellen.

Mit welchen neuen Paypal-Produkten ist in absehbarer Zukunft zu rechnen?
Luhnen: Wenn Sie auf den US-amerikanischen Markt schauen, sehen Sie dort einige Produkte, die es in Deutschland noch nicht gibt. Ein Beispiel ist Paypal Working Capital. Das ist eine Finanzierungsmöglichkeit für KMUs, etwa zur Warenbeschaffung für das Weihnachtsgeschäft oder eine technologische Weiterentwicklung von Services. Dieses Produkt möchten wir auch nach Deutschland bringen.

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