Kaum ist das neue Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken gestartet, da dreht Paydirekt an den Stellschrauben: Der Vertragsabschluss für die Lösung soll für Händler deutlich vereinfacht werden.
Neuerungen bei Paydirekt zum Jahreswechsel: Das neue Payment-Verfahren der deutschen Banken will ab 2016 das Verfahren für die Online-Händler für die Vertragsabschlüsse erheblich vereinfachen. Bislang muss jeder Händler mit mindestens sieben Banken stellvertretend den Preis für die Payment-Lösung aushandeln und dann einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen. Grund sind Vorgaben des Bundeskartellamts, das einen einheitlichen Preis über alle Banken hinweg nicht duldet - schließlich ist nahezu die komplette deutsche Bankenlandschaft bei Paydirekt mit im Boot.
Nun soll ein sogenannter Händlerkonzentrator die Verhandlungen mit den Banken stellvertretend für den Shop-Betreiber übernehmen können. Der Shop wird dann über diesen Konzentrator an das Payment-System angeschlossen. Laut Paydirekt habe das Bundeskartellamt diesen Vorschlag als sehr positiv eingeschätzt.
Kritik am bisherigen Procedere
Erst unlängst wurde aus der Sparkassengruppe deutliche Kritik an dem bisherigen Procedere laut. Der Anmeldeprozess für Händler sei viel zu komplex und entspreche nicht den Marktanforderungen, hieß es. Derzeit haben rund 20 Shop Paydirekt als Bezahlverfahren im Angebot. Auf der Seite der Verbraucher vermeldet Paydirekt sechs Wochen nach dem Start 150.000 Registrierungen. Das Kundenwachstum liege täglich im vierstelligen Bereich.
Ab 2016 sollen zudem die Kommunikationsmaßnahmen über die Internetpräsenz und über Twitter ausgebaut werden. Auch die Vorbereitungen für eine Maketingkampagne sind Paydirekt zufolge angelaufen. "Wir gehen davon aus, dass die Dynamik - sowohl bei der Registrierung von Kunden, als auch beim Anschluss weiterer Händler - im kommenden Jahr noch einmal deutlich zunimmt", sagt Paydirekt-Geschäftsführer Niklas Bartelt.
Während Paydirekt versucht, den Payment-Markt zu erobern, verschwinden andere Marktteilnehmer von der Bildfläche: Otto beerdigt sein Payment-Verfahren Yapital, die Telekom stellt Clickandbuy ein.