
Niederländischer Online-Marktplatz Bol.com verzeichnet sinkende Umsätze und verschiebt Pläne für Börsengang
Die Umsätze des niederländischen Marktplatzes Bol.com sind im vierten Quartal 2022 um fast 3 Prozent gesunken; auch die Partnerumsätze sowie das Handelsvolumen befinden sich im Tiefflug. Die Pläne für einen Börsengang hat das Unternehmen vorerst verschoben.
Der niederländische Marktplatz Bol.com startet mit schwierigen Ausgangsbedingungen ins neue Jahr. Stieg der Umsatz im 4. Quartal 2021 noch um 7,8 Prozent, musste die Plattform im 4. Quartal 2022 ein Minus von 2,9 Prozent hinnehmen. Das zeigt der aktuelle Quartalsbericht des Bol.com-Muttekonzerns Ahold Delhaize.
Im letzten Quartal 2022 schrumpfte zudem auch der Netto-Online-Umsatz der Partnerverkäufer um 1,6 Prozent. Die Verkäufe seiner 51.000 Drittanbieter machen 57 Prozent des Q4-Umsatzes von Bol.com aus. Zu guter Letzt sank auch das Bruttohandelsvolumen von Bol.com für das Jahr 2022 - es belief sich auf 5,5 Milliarden Euro. Das sind 1,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Entlassungen
Bereits Ende letzten Jahres kündigte Bol.com aufgrund der roten Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2022 Entlassungen an. Im Dezember schieden dann auch 10 Prozent des Personals aus dem Unternehmen aus.
Die verschlechterten Zahlen machen sich auch in der Unternehmensstrategie bemerkbar: Der Marktplatz hat nun seine ursprünglichen Pläne für einen Börsengang aufgeschoben.
US-Markt wächst
Der gesamte Online-Umsatz von Ahold Delhaize indes konnte um 4,9 Prozent zulegen. Dies sei jedoch vor allem dem US-amerikanischen Markt zu verdanken, der um 14,5 Prozent wuchs. Im Gegensatz dazu verzeichnete Europa einen Rückgang von 0,1 Prozent.
Wie der Konzern in seinem Jahresbericht betont, spüre man vor allem die "schwierigen Marktbedingungen" für den Non-Food-E-Commerce in den Benelux-Ländern und nach wie vor die Folgen der Corona-Lockdowns.