
Online-Supermärkte Jeder Vierte kauft Lebensmittel im Netz
Im vergangenen Jahr haben 15 Millionen Deutsche mindestens einmal Lebensmittel im Web bestellt, so das Ergebnis einer Bitkom-Umfrage. Das sind dreimal mehr als bei der letzten Befragung 2011.
Damit ist das Thema Online-Lebensmittelhandel bereits bei jedem vierten Deutschen angekommen. Weitere 38 Prozent der Befragten erledigen den Wocheneinkauf zwar weiterhin in der Supermarkt-Filiale, können sich aber für die Zukunft vorstellen, Nudeln, Schokolade oder Wein auch mal online zu bestellen. Dieses Interesse zieht sich dabei durch alle Altersklassen: Besonders aufgeschlossen sind die Nutzer im Alter von 14-29 Jahren. Von ihnen können sich 43 Prozent vorstellen, künftig auf einer Webseite statt im Supermarkt einzukaufen. Aber auch bei den Nutzern ab 65 Jahren sind 27 Prozent am Online-Lebensmittelhandel interessiert.
"Lebensmittel gehörten bis vor kurzem zu den wenigen Warengruppen, die fast ausschließlich im stationären Einzelhandel verkauft wurden. Das ändert sich nun", sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Fast alle großen Handelsketten, dazu einige innovative Start-ups, haben in den letzten Jahren entsprechende Konzepte etabliert, die von den Kunden inzwischen gut angenommen werden."
Die große Hemmschwelle für einen funktionierenden E-Food-Handel stellt weiterhin die Frische der Produkte dar: Derzeit kaufen Verbraucher mit 26 Prozent mehrheitlich abgepackte Lebensmittel wie Tiefkühlgerichte, Mehl oder Müsli im Internet. Erst fünf Prozent der Nutzer bestellen online auch frische Waren wie Milch, Eier oder Obst - und die kommen meist aus den Ballungsräumen, wo die Wege kurz und die Bestelldichten höher sind.
Für die Studie hat Bitkom Research in einer repräsentativen Umfrage im Januar 2015 insgesamt 790 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Online-Bestellungen von fertigen Gerichten wie zum Beispiel Pizza wurden in der Fragestellung explizit ausgeschlossen.
Die wachsende Akzeptanz in der Bevölkerung versucht eine immer aktivere Online-Lebensmittelbranche für sich zu nutzen. Auch Start-up-Schmieden wie Rocket Internet sehen hier großes Potenzial - gestern ging mit dem Online-Wochenmarkt Bonativo der neueste Rocket-Wurf an den Start.