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Online-Direktvertrieb Top-Haushaltsmarken verkaufen selbst im Web

Shutterstock.com/PhotoSGH
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Acht der zehn Top-Haushaltsmarken vertreiben ihre Ware mit einem eigenen Webshop. Bei den Kunden kommt das gut an, sie halten die Produktpräsentation durchweg für gelungen.

Wirklich nötig hätten es die Hersteller vermutlich nicht, es gibt zahlreiche Händler, die Haushaltswaren im Internet anbieten. Trotzdem betreiben die meisten Haushaltsmarken eigene Webshops, genauer gesagt 80 Prozent unter den Top Ten der Branche. Egal ob Villeroy & Boch, Rosenthal, WMF, Silit, Kahla, ASA Selection, Zwilling oder Nachtmann - sie alle sind mit einem eigenen Online-Verkaufsangebot präsent. Das ergab der aktuelle Markenmonitor des ECC Köln in Zusammenarbeit mit Commerce Connector.

Demnach verzichtet lediglich Fackelmann komplett auf einen Direktvertrieb, während Fissler-Produkte zwar nicht vom Hersteller selbst aber vom Kooperationspartner design3000 über einen Marken-Shop vertrieben werden. Bei Kahla und ASA Selection können sich Kunden zudem auf den Websites der Anbieter zu Partnerhändlern wie Amazon, Galeria Kaufhof und home24 weiterleiten lassen.

Alle untersuchten Unternehmen bieten darüber hinaus Informationen zum stationären Händlernetzwerk auf ihren Websites an - allerdings in unterschiedlichem Umfang. Die Öffnungszeiten der Ladengeschäfte finden Kunden zum Beispiel ausschließlich bei Zwilling, bei Rosenthal können Interessierte wiederum gezielt nach stationären Händlern suchen, die eine bestimmte Produktlinie führen.

Fackelmann und Nachtmann glänzen mit Produktvideos

Die Präsentation der Haushaltswaren kann indes auf allen untersuchten Websites überzeugen. Besonders positiv fallen Fackelmann und Nachtmann auf: Professionelle Videos bringen Besuchern der Web-Auftritte Herstellungsverfahren näher oder assistieren etwa beim Aufbau von Küchenmöbeln.

"Neben der 360-Grad-Ansicht, Zoom-Funktionen oder Produktratgebern sollten Hersteller die Chance nutzen, Produktpräsentationen durch den Einsatz von Videos zusätzlich aufzuwerten. Kunden können so emotional stärker angesprochen werden, wodurch die Kaufentscheidung nachweislich gestützt wird", so Markus Röse, Leiter Business Development bei Commerce Connector.

So gut die Desktop-basierten Online-Auftritte der Top-Haushaltsmarken auch sind - keine untersuchte Website ist für mobile Endgeräte optimiert. "Hier besteht definitiv Handlungsbedarf", argumentiert Sabrina Mertens, Leiterin des ECC Köln. "Smartphones und Tablets spielen bei der Informationssuche und beim Online-Shopping eine immer größere Rolle. Diese Entwicklung dürfen Hersteller nicht verschlafen."

Auf der Suche nach neuen Absatzmöglichkeiten sind die Hersteller auch abseits ihrer eigenen Websites. Kahla zum Beispiel kooperiert seit Juli 2014 mit Hessnatur. Der Modeversender integriert nun auch nachhaltige Produkte ausgewählter Drittanbieter in seinen Webshop, um so das Angebot für sozial und ökologisch fair produzierte Haushaltswaren, Möbel oder andere Erzeugnisse zu erweitern.

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