
Studie: Es muss nicht immer Unterbrecherwerbung sein
Instream-Videoanzeigen erfreuen sich zwar hoher Erinnerungswerte, doch der Nervfaktor bei Internet-Nutzern ist hoch, ergab eine Studie des amerikanischen Online-Media-Dienstleisters Burst Media.
53,6 Prozent aller Abrufer von Online-Videos können sich an Werbung erinnern, die sie als Pre-, Post- oder Midroll-Ads gesehen haben, ergab eine Studie des Online-Media-Dienstleisters Burst Media. Allerdings müssen Online-Marketer ihre Hoffnung begraben, damit vor allem jugendliche Zielgruppen zu erreichen: Gerade bei den 18- bis 24-Jährigen Internet-Nutzern, so ein weiteres Ergebnis der Analyse, sind die Erinnerungswerte am schlechtesten. Und auch die Zielgruppe der über 65-Jährigen zeigt sich sehr vergesslich, was Instream-Werbung angeht.
Darüber hinaus haben Marketer, die diese Form von Videowerbung im Web wählen, mit großer Ablehnung der Webnutzer zu rechnen. Rund drei Viertel der Befragten empfinden Instream-Werbung als aufdringlich. Jeder zweite gab zu Protokoll, dass Werbung in Videos ihre Nutzungserfahrung im Web störe. Vor allem die Frauen, so die Studienautoren, zeigten sich besonders genervt von den Werbeunterbrechungen. Und jeder dritte Umfrageteilnehmer gab an, Unterbrecherwerbung weniger stark zu beachten als andere Werbeformen auf der Website.
Auch Website-Betreiber sollten sich der Studie zufolge überlegen, ob sie Unterbrecherwerbung in ihren Videostreams wirklich anbieten wollen. Denn oft riskieren sie dabei, ihre Nutzer zu verlieren: jeder zweite Internet-Nutzer stoppt den Abruf eines Onlinevideos, sobald eine Werbeunterbrechung auftritt. 15 Prozent verlassen die Seite sofort, wenn sie auf Instream-Werbung stoßen. Hier allerdings zeigen die jugendlichen Nutzer deutlich toleranter: In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen bleiben 57,6 Prozent der Videozuschauer trotz Werbeunterbrechung bis zum Ende des Spots vor dem Monitor sitzen.
Aus diesen Ergebnissen ziehen die Studienautoren ein zweischneidiges Fazit: Unterbrecherwerbung sei nicht per se schlecht, sagen sie. Doch Marketer müssen Ansätze wählen, die zur Mentalität ihrer Zielgruppe passt. Dazu gehöre unter anderem, kürzere Spots zu schalten, die sich von ihren Offline-Kampagnen abheben.