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DHL-Trendreport Selbstfahrende Autos revolutionieren Logistik

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Autonome Technologien werden eher früher als später Einzug in die Logistikindustrie halten - daran gibt es laut einer DHL-Studie, die verschiedene Anwendungen unter die Lupe nimmt, keinen Zweifel.

Die Frage sei längst nicht mehr "ob", sondern nur noch "wann" fahrerlose Vehikels die Welt der Logistik nachhaltig verändern werden. Das zumindest prognostiziert Markus Kückelhaus, Direktor im Bereich Forschung & Entwicklung bei DHL Customer Solutions & Innovation. Er hat mit seinem Team in einem aktuellen Trendreport die Potenziale von "Self-Driving Vehicles in Logistics" skizziert. "In bestimmten Lagerbereichen werden selbstfahrende Fahrzeuge in begrenztem Umfang bereits seit mehreren Jahren eingesetzt", erklärt Kückelhaus. "Durch die schrittweise Umstellung auf eine autonomere Logistik wird sich die gesamte Branche jedoch dramatisch verändern."

Effizienter und sicherer

Der nächste Schritt sei der Einsatz solcher Gefährte auf öffentlichen Straßen, wobei damit etliche Vorteile verbunden seien: Die autonomen Vehikel bieten beispielsweise mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sparen Kraftstoff, verringern den Kohlendioxid-Ausstoß um rund 15 Prozent, können 24 Stunden pro Tag im Einsatz sein und reduzieren die Kosten um bis zu 40 Prozent pro Kilometer. Noch allerdings sind die Technologien nicht vollständig ausgereift, darüber hinaus besteht erheblicher Nachholbedarf in Bezug auf Haftungsfragen, den Regulierungsrahmen sowie die öffentliche Akzeptanz.

Die Studienautoren führen auch bereits existierende Technologien auf, etwa in der Landwirtschaft, wo unter anderem selbstfahrende Traktoren eingesetzt werden. Während ein Fahrzeug von einer Person gesteuert wird, führt ein zweites - per Satellitennavigation und Funktechnik gesteuertes - Vehikel exakt die gleichen Arbeiten aus und bildet mit dem personengesteuerten Traktor ein synchrones Duo.

Weitere Branchen, in denen autonome Technologien zum Einsatz kommen, sind beispielsweise die Raumfahrt mit unbemannten Expeditionen etwa zum Mars und der Militärsektor, in dem zum Beispiel Minen-Suchfahrzeuge im Einsatz sind. Aus dem zivilen Alltag bekannt sind unter anderem Einpark-Hilfen in Pkws oder Shuttle-Dienste an Flughäfen wie London Heathrow, die führerlos Passagiere befördern.

Einsatzbereich Logistik

Typische Umgebung für die letzten Meter der Lieferkette

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 Es wird nicht lange dauern, bis die Logistikbranche selbstfahrende Vehikel in großem Stil einsetzt, bereits jetzt existieren erste Anwendungen. Gründe dafür sind unter anderem, dass in der Logistik in der Regel Waren und nicht Menschen transportiert werden, wodurch sich rechtliche Fragen oft leichter klären lassen, sowie viele Abläufe innerhalb privater respektive firmeneigener Räume oder Gelände stattfinden. Zudem machen erhöhte die Effizienz und Sicherheit autonome Fahrzeuge interessant für die Branche. Seit etlichen Jahren arbeiten zum Beispiel viele Unternehmen mit führerlosen Gefährten in ihren Lagerräumen, um angeforderte Produkte zu transportieren. 

Fahrerlose Fahrzeug-Anwendungen in der Logistik

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 Doch nicht nur innerhalb von Firmengeländen, auch im öffentlichen Raum werden die Technologien schon bald Einzug halten. Bereits für die nahe Zukunft sehen die Studienautoren die Weiterentwicklung und die Verbesserung von Fahrerassistenz-Funktionen, im nächsten Schritt dann die Einführung der autonomen Fahrzeugsteuerung in bestimmten Situationen wie Staus auf Autobahnen. Für die mittel- und langfristige Zukunft prognostizieren die Auguren schließlich den Rund-um-die-Uhr-Einsatz vollständig autonomer Lkw-Konvois auf Autobahnen.

Im Juni 2014 hatte DHL in einem weiteren Trendreport untersucht, wie Augmented Reality die Lieferkette revolutionieren könnte.

Amazon hat in Kalifornien vor Kurzem die neue Generation seiner Logistik-Zentren vorgestellt. In den USA hat der Online-Händler bereits 15.000 Kiva-Roboter in Betrieb.

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