
Europäischer Videokonsum wächst um 50 Prozent
Noch sehen sich europäische Internet-Nutzer im Web vor allem kurze Clips an. Doch die TV-Anbieter müssen sich rüsten.
Seit 2006 hat sich die Zahl der Online-Video-Konsumenten in Europa verdoppelt. Laut der aktuellen Studie "Online Video in Europe: Managing TV Audience Fragmentation" rufen rund 28 Prozent der Europäer regelmäßig Videos über das Internet ab. Das Fernsehen allerdings leidet noch nicht unter dieser Entwicklung, wie die Analyse weiter belegt: Obwohl die zeitliche Nutzung von Online-Videos in den vergangenen zwölf Monaten um 50 Prozent zugelegt habe, verbringen europäische Internet-Nutzer noch immer mehr Zeit vor dem Fernseher als vor dem Computer.
Für das Wachstum verantwortlich sind vor allem kurze Video-Formate wie sie beispielsweise auf Youtube zu finden sind. Längere Ausschnitte, wie sie auch im Fernsehen zu sehen sind, werden von nur neun Prozent der Europäer abgerufen.Dennoch prognostiziert Jupiter auch in diesem Bereich ein signifikantes Wachstum. Der Erfolg des iPlayer der BBC und M6 Replay in Frankreich belegen die steigende Nachfrage europäischer Konsumenten nach längeren Online-Videosequenzen.
Da die Nutzung von Online-Videos weiter zunimmt, müssen europäische Fernsehsender neue Strategien entwickeln, um Inhalte für diese zunehmend fragmentierte Zielgruppe attraktiv zu machen. Um langfristig am Markt zu bestehen rät Jupiter europäischen TV-Sendern zu unterschiedlichen Maßnahmen. So können Videosequenzen über Drittanbieter vertrieben werden. Das erhöht die Streuung kostenloser Inhalte, besonders innerhalb junger Online-Konsumentengruppen.