
Digitale Musikberater spielen kaum eine Rolle
Die Hälfte der deutschen Internetuser ab 14 Jahren nutzt parallel zum Internet weitere Medien, das ergab eine Untersuchung von TNS Emnid Medien- und Sozialforschung in Zusammenarbeit mit der Plattform für die Radioindustrie, Radiozentrale.
Die meisten Nutzer (44 Prozent) konsumieren parallel zum Surfen im Web ein akustisches Angebot, 22 Prozent sehen parallel dazu fern. Weit weniger verbreitet ist das Zeitungs- und Zeitschriftenlesen: Nur neun Prozent greifen der Studie "Surfer wollen was auf die Ohren" zufolge zu Zeitungen und elf Prozent zu Zeitschriften, während sie im Netz unterwegs sind.
Am häufigsten hören die Internetuser dabei konventionelle Radioprogramme. Musik von CD oder als MP3-Datei folgen in der Hitliste dahinter. Deutlich schlechter kommen hingegen Digitale Musikberater wie Last.fm weg, denn sie spielen als medialer Begleiter beim Webausflug kaum eine Rolle.
Allerdings zeigt sich dabei auch ein Trend: Heavy-Web-User neigen verstärkt dazu, nur ein Gerät für das Internetsurfen und das Musikhören zu nutzen. Wer also täglich ins Netz geht, holt sich häufiger Audiocontent via Internet auf Laptop und PC. Aber auch hier liegen die Livestreams von herkömmlichen Radiostationen deutlich höher im Kurs als spezielle Webradio-Angebote.
Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, rechnet damit, dass der parallele Medienkonsum durch den weiteren Breitbandnetzausbau weiterhin steigen wird und interpretiert davon ausgehend die Studienergebnisse: "Die Radiobranche muss daher den Distributionskanal Web kontinuierlich ausbauen."