
Deutsche setzen Videokonferenzen selten ein
Video statt Dienstreise? (Foto: Photocase.de/JSandner)
Video statt Dienstreise? (Foto: Photocase.de/JSandner)
Videokonferenzen können Geld und Zeit sparen, glauben einer Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) zufolge 61 Prozent der europäischen Geschäftsreisenden. Deutschland hinkt im europäischen Vergleich hinterher.
Als wichtigste Vorteile von Videokonferenzen benannten die Befragten die Kostenersparnis (61 Prozent), die Zeitersparnis (59 Prozent) und eine schnelle Reaktionszeit (42 Prozent). Im Rahmen der Studie wurde zudem untersucht, inwiefern europäische Unternehmen Echtzeitkommunikationsmittel nutzen. Demnach nutzen 55 Prozent Telefonkonferenzen, 40 Prozent nutzen Chatdienste für interne Besprechungen.
Deutsche Unternehmen haben dabei allerdings noch Nachholbedarf. Denn hierzulande setzen lediglich 51 Prozent der Unternehmen Telefonkonferenzen und 35 Prozent einen Chatdienst als Alternativen zu Dienstreisen ein. Bei Videokonferenzen nutzen in Deutschland 17 Prozent der Unternehmen (europäischer Durchschnitt: 33 Prozent) einfache Systeme, 7 Prozent (europäischer Durchschnitt: 19 Prozent) professionelle Videokonferenzsysteme ohne High-Definition-Qualität, 6 Prozent (europäischer Durchschnitt: 12 Prozent) High-Definition-Systeme und 5 Prozent (europäischer Durschschnitt: 9 Prozent) Rundum-Videokonferenz-Lösungen. Dabei setzten viele Firmen mehrere Systeme ein, Mehrfachnennungen waren erlaubt. Wie viele Unternehmen insgesamt irgendeine Form von Videokonferenzen nutzen, wurde nicht erhoben.
In Deutschland finden in erster Linie Teambesprechungen per Videokonferenz statt. Auf europäischer Ebene sind es hingegen vor allem die Geschäftsführer, die per Videokonferenz ihre Sitzungen abhalten. Videokonferenzen werden über die Branchen hinweg unterschiedlich stark genutzt. Besonders verbreitet sind sie in der Pharma- und Gesundheitsbranche (17 Prozent), im Banken- und Finanzdienstleistungssektor (15 Prozent) und in den Medien und der ITK-Branche (14 Prozent).
Die Studie, die nicht online verfügbar ist, wurde von dem Hamburger Anbieter von Netzwerk- und Hostinglösungen, Easynet, in Auftrag gegeben. Dafür wurden 716 Fach- und Führungskräfte aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Spanien befragt.