Branchenmonitor Sanitär Badhersteller verschlafen den E-Commerce
Markenhersteller der Bad- und Sanitärbranche lassen viele Chancen, die der Online-Handel bietet, ungenutzt. Einige verzichten ganz auf den Direktvertrieb übers Web.
Acht von zehn untersuchten Markenhersteller der Branche Bad und Sanitär haben keinen eigenen Online-Shop, über den sie ihre Produkte verkaufen. Zu diesem Ergebnis kommt der ECC-Markenmonitor, den das E-Commerce-Center Köln am Institut für Handelsforschung zusammen mit Commerce Connector herausgibt. Keiner der Branchengrößen verfügt demnach über einen umfassenden Online-Shop mit Bad- und Sanitärartikeln.
Grohe, ein Hersteller von Sanitärarmaturen, hat zwar einen entsprechenden Shop implementiert, verkauft dort aber nur eine Auswahl an Span- und Wellness-Accessoires. Ähnliches gilt für Villeroy & Boch. Sanitärprodukte wie zum Beispiel Armaturen oder Duschbrausen können der Untersuchung zufolge bei keinem der untersuchten Markenhersteller direkt gekauft werden. "Auch im Bereich Bad und Sanitär wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Konsumenten Waschbecken, Badewannen und Duschbrausen nicht nur online recherchieren, sondern auch direkt kaufen möchten", meint ECC-Leiterin Sabrina Mertens. "Für Marken, die sich hier früh in Position bringen wollen, wird es beim Online-Verkauf - wie bei Küchen oder Möbeln auch - aber besonders auf den Service-Aspekt ankommen."
Bei der Förderung des stationären Händlernetzes sind die Hersteller dagegen weiter: Sieben der Zehn Marken, nämlich Dornbracht, Grohe, Duravit, Hansa, Keramag, Hansgrohe und Villeroy & Boch bieten eine Suchfunktion an, über die sich Interessenten über stationäre Händler in der Nähe informieren können. Die Herstelle Keuco, Ideal Standard und Geberit haben eine solche Suchfunktion hingegen nicht integriert.
Wie es um die Zukunft des Handels bestellt ist, hat die Studie Handelsszenario 2020 des IFH Köln ermittelt. Bis zum Jahr 2020 wird sich demnach einiges ändern - und das Internet treibt den Wandel weiterhin voran.